BR24 BayernTrend: Die Sonntagsfrage im Mai 2023
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BR24 BayernTrend: Die Sonntagsfrage im Mai 2023

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BR24 BayernTrend: Schwarz-Orange legt zu - Grüne büßen ein

Mehr als jeder zweite Wähler im Freistaat würde aktuell für CSU oder Freie Wähler stimmen: Die Regierungsparteien verbuchen im BR24 BayernTrend ein Plus. Bei den Ampel-Parteien gibt es einen Gewinner und zwei Verlierer.

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Etwas mehr als 20 Wochen vor der bayerischen Landtagswahl haben CSU und Freie Wähler ihren Vorsprung auf die Oppositionsparteien ausgebaut: Im neuen BR24 BayernTrend verzeichnen beide Regierungsparteien bei der Sonntagsfrage ein leichtes Plus. Sie kommen erstmals seit mehr als zwei Jahren zusammen wieder auf über 50 Prozent.

Die CSU steht in der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap bei 39 Prozent – das ist ein Prozentpunkt mehr als im Januar. Die Freien Wähler verbessern sich um zwei Punkte auf 12 Prozent. Sowohl CSU-Chef Markus Söder als auch der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, haben eine Fortsetzung von Schwarz-Orange als Wahlziel ausgegeben.

BayernTrend: Minus für Grüne und AfD

Zweitstärkste Kraft bleiben laut BayernTrend die Grünen – sie büßen aber zwei Punkte ein und kommen derzeit nur noch auf 16 Prozent. Die FDP kann sich im Vergleich zu Januar nicht verbessern und verharrt bei 4 Prozent - damit würden die Liberalen aus dem Bayerischen Landtag fliegen.

Die dritte der auf Bundesebene regierenden Ampel-Parteien legt dagegen zwei Prozentpunkte zu: Die SPD ist mit 11 Prozent wieder zweistellig. Damit rücken die Sozialdemokraten wieder nah an die AfD heran, die einen Punkt verliert und jetzt bei 12 Prozent steht. Alle anderen Parteien kommen zusammen auf 6 Prozent (minus zwei Punkte). In Bayern wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt.

Grundstimmung in Bayern verschlechtert

Mit der Arbeit der bayerischen Staatsregierung sind unverändert 51 Prozent der Bayerinnen und Bayern zufrieden oder sehr zufrieden. Das entspricht den aktuellen Zustimmungswerten von CSU und Freien Wählern in der Sonntagsfrage. Während die Zufriedenheit mit der Staatsregierung bei CSU-Anhängern hoch ist (81 Prozent), liegt sie in den Reihen der Freien Wähler nur bei 52 Prozent.

Die Grundstimmung im Freistaat hat sich derweil verschlechtert: 49 Prozent der Wahlberechtigten sehen in den aktuellen Verhältnissen in Bayern eher Anlass zur Beunruhigung. Damit hat sich der Anteil der Skeptiker um vier Prozentpunkte erhöht. Eher optimistisch blicken 41 Prozent in die Zukunft, das sind sechs Punkte weniger als im Januar.

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BR24 BayernTrend im Mai

CSU und Freie Wähler sehen sich bestätigt

CSU-Generalsekretär Martin Huber verweist darauf, dass Umfragen immer Momentaufnahmen seien. Dennoch wertet er den BayernTrend auf BR24-Anfrage als "Bestätigung und Rückenwind" für seine Partei. "Wir haben immer wieder klargemacht: Wir wollen eine bürgerlich-konservative Mehrheit in Bayern, wir wollen gemeinsam mit den Freien Wählern weiterregieren." Das Bündnis aus CSU und Freien Wählern verstehe sich als Gegenmodell zur Ampel-Koalition im Bund.

Die zwölf Prozent für die Freien Wähler sind nach Meinung von Parteichef Hubert Aiwanger "ganz ordentlich". Die Menschen honorierten, dass die Freien Wähler sich "auch bei kritischen Themen zu Wort" meldeten. "Wir legen den Finger in die Wunde, wenn es um woke Themen geht." Sein Ziel für die Landtagswahl sei, vor den Grünen zweitstärkste Kraft zu werden, bekräftigte der Wirtschaftsminister.

Grüne: Landespolitische Themen im Fokus

Grünen-Landeschef Thomas von Sarnowski zeigt sich trotz des Minus‘ im BayernTrend zufrieden: "Alle Umfragedaten auch von verschiedenen Instituten sehen uns im Bereich der historisch besten Wahl für uns Grüne hier in Bayern." Dennoch wollten die Grünen zulegen, denn jeder Prozentpunkt mehr bringe den Freistaat einer "klimaneutralen Wirtschaft" näher. Sarnowski betonte, am 8. Oktober gehe es um landespolitische Themen - wie den Ausbau von Windkraft sowie des öffentlichen Verkehrs. Die Wähler sollten sich nicht ablenken lassen „von Menschen, die immer nur alle Schuld nach Berlin schicken wollen“.

SPD: Landtagswahl für die Menschen noch weit weg

Nach Meinung von SPD-Spitzenkandidat Florian von Brunn ist die Landtagswahl jetzt noch nicht in den Köpfen der Menschen. "Im Moment wird über bundespolitische Themen diskutiert, über Heizungen, über die Kosten, über die Inflation." Von Brunn rechnet noch mit Bewegung kurz vor der Wahl. Die SPD wolle nicht nur auf die Umfragewerte schauen, sondern Vorschläge machen "für ein bezahlbares Leben in Bayern, für eine echte soziale Politik auch im Freistaat".

FDP: Große Verunsicherung

"Wir haben noch Arbeit vor uns", sagt der bayerische FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen auf BR24-Anfrage. Das eigene Wahlziel, der Wiedereinzug in den Landtag, sei aber angesichts von vier Prozent im aktuellen BayernTrend in Reichweite. Hagen räumt aber Auswirkungen der Ampel-Bundesregierung auf Bayern ein: "Bedingt durch die Heizungspläne von Robert Habeck" (Grüne) habe man in den vergangenen Wochen eine große Verunsicherung gemerkt. "Die FDP ist in Berlin der Garant dafür, dass solche bürgerfeindlichen Ideen nicht in die Praxis umgesetzt werden", erklärt Hagen, der in Bayern auch Landes- und Fraktionschef der Liberalen ist.

AfD zufrieden mit aktuell zwölf Prozent

Der bayerische AfD-Landeschef Stephan Protschka ist zufrieden mit den aktuell zwölf Prozent seiner Partei bei der Sonntagsfrage. "Wir sind seit längerem zweistellig", sagt er. Das zeuge davon, dass die AfD in der Bevölkerung ankomme. Woher der leichte Rückgang von einem Prozentpunkt im Vergleich zum BayernTrend im Januar komme, wisse er nicht: "Das sind halt vielleicht momentane Sachen."

Der BR24 BayernTrend

Für den BR24 BayernTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von 9. bis 13. Mai 2023 insgesamt 1.176 Wahlberechtigte in Bayern (690 per Telefon, 486 online). Es handelt sich um eine repräsentative Studie.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt laut Infratest dimap einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahltag abgeschlossen sei. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang seien damit nur bedingt möglich. Zum einen legten sich immer mehr Wähler kurzfristig vor einer Wahl fest, zum anderen habe die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern durch die Parteien zugenommen.

Knapp fünf Monate vor der Landtagswahl gibt es einen neuen BR24-Bayerntrend.
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Knapp fünf Monate vor der Landtagswahl gibt es einen neuen BR24-Bayerntrend.

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