Ein Polizist blickt in einer Tempo-30-Zone durch eine Radarpistole
Bildrechte: BR/Franz Engeser

Die Polizei kontrollierte vor allem Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Tempo 30-Zonen vor Schulen.

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Bilanz des Blitzmarathons: Tausende Temposünder erwischt

Insgesamt 8.690 Temposünder hat die bayerische Polizei beim 24-Stunden-Blitzmarathon erwischt. Das waren mehr als eintausend weniger als bei der Aktion im vergangenen Jahr. Dabei gingen der Polizei auch wieder einige Raser ins Netz.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Mit 155 km/h war ein Autofahrer über eine Landstraße bei Freising gerast – erlaubt war dort nur Tempo 60. Damit war der Mann 95 Kilometer pro Stunde zu schnell und somit trauriger Spitzenreiter beim diesjährigen Blitzmarathon der Bayerischen Polizei. Als Ausrede präsentierte er den Beamten, dass er an einem Magen-Darm-Virus leide und schnell nach Hause müsse. Ihn erwarten nun ein dreimonatiges Fahrverbot, ein Bußgeld von bis zu 1.400 Euro und zwei Punkte in Flensburg.

Tausende Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen

Auch in Mittel- und Oberfranken waren einzelne Fahrer deutlich zu schnell unterwegs. Auch sie erwarten nun empfindliche Strafen, weil sie auf Bundesstraßen und Autobahnen mehr als 70 Kilometer pro Stunde über der erlaubten Geschwindigkeit lagen. Insgesamt stellte die Polizei während der Aktion von Freitag bis Samstag 8.690 Verstöße fest.

In Elsenfeld in Unterfranken blitzte die Polizei einen Mann in einer 30er-Zone am Schul-Zentrum. Er war mit 74 km/h gefahren. Die Folge: Ein Monat Fahr-Verbot, zwei Punkte und 400 Euro Bußgeld.

In Niederbayern griff die Polizei auf der B16 bei Neustadt an der Donau einen 28-Jährigen auf, der nicht nur zu schnell, sondern auch betrunken Auto fuhr. Ihm wurden Blut und Führerschein abgenommen. Insgesamt wurden 475 Verkehrssünder erwischt, die zu schnell unterwegs waren. Rund 16.600 Fahrzeuge seien insgesamt kontrolliert worden, heißt es.

In der Oberpfalz erreichte ein Motorradfahrer im Bereich Mähring den Höchstwert. Er fuhr statt erlaubter 70 Kilometer pro Stunde 122 km/h. Ihn erwarten ein Bußgeld von 480 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Auch Lastwagen waren zu schnell unterwegs: Bei Schwandorf fuhr ein Lkw-Fahrer auf der B85 statt mit erlaubten 60 mit 89 Kilometern pro Stunde. Acht Verkehrsteilnehmer waren zudem betrunken, vier standen unter Drogeneinfluss.

Auch Delikte wie Telefonieren am Steuer oder abgefahrene Reifen

Zusätzlich wurden in allen Regierungsbezirken Hunderte weitere Verstöße, zum Beispiel Fahren ohne angelegten Sicherheitsgurt, Telefonieren am Steuer, abgefahrene Reifen, fehlender Versicherungsschutz oder abgelaufene HU-Plaketten festgestellt.

Der Anzahl der Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen in diesem Jahr liegt zwar unter der des vergangenen Jahres (9.756 Geschwindigkeitsverstöße), ist in den Augen von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) aber immer noch unverständlich. Die Messstellen seien mehrere Tage im Voraus angekündigt worden. "Die Vernünftigen nehmen den Blitzmarathon zum Anlass, sich die Tempolimits auf ihren Fahrtstrecken wieder bewusst zu machen", so Herrmann. Die "Unbelehrbaren" bekämen einen "spürbaren Denkzettel" bis hin zu Fahrverboten.

Polizei soll weiter Geschwindigkeit kontrollieren

Auch im Anschluss an den Blitzmarathon soll die Polizei verstärkt die Geschwindigkeit von Autofahrern kontrollieren, so Herrmann. Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten schone nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer. Zu hohe Geschwindigkeit war laut Herrmann die Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr. Dabei kamen 147 Menschen ums Leben.

Unfallschwerpunkte im Fokus

Beim zehnten bayerischen Blitzmarathon von Freitag (22.04.23) bis Samstag standen Blitzer und Radarpistolen an rund 1.800 Messstellen in ganz Bayern. Besonders im Fokus lagen Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird, wie etwa Tempo 30-Zonen vor Schulen.

8.700 Tempo-Sünder hat die Polizei beim Blitz-Marathon erwischt.
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Beim Blitz-Marathon hat die Polizei verstärkt Raser ins Visier genommen - 24 Stunden lang. Fast 8.700 Tempo-Sünder wurden erwischt.

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