
Coronavirus-Pandemie PCR jetzt nur nach positivem Schnelltest
Ab heute greift die neue Teststrategie der Bundesregierung. Die sehr genauen PCR-Tests sollen nur noch nach einem positiven Schnelltest zum Einsatz kommen. Derweil werden die Gedankenspiele zu bundesweiten Lockerungen konkreter.
Für den Anspruch auf kostenlose Corona-Tests greifen seit heute neue Regeln: Die besonders genauen PCR-Tests gibt es künftig nur noch nach einem positiven Antigen-Schnelltest von einer Teststelle. Die angepasste Teststrategie der Bundesregierung tritt damit in Kraft. Ziel sei es, die Testkapazitäten aufgrund der aktuell stark steigenden Infektionszahlen noch gezielter als bislang einzusetzen.
Eine rote Warnmeldung auf der Corona-Warn-App reicht demnach nicht mehr aus, um einen PCR-Test zu bekommen - auch hier wird künftig ein positiver Antigen-Schnelltest benötigt. Um sich vorzeitig aus einer Isolierung als Infizierter oder einer Quarantäne als Kontaktperson von Infizierten "freizutesten", sollen künftig Schnelltests reichen.
Bei Labor-Auswertungen sollen PCR-Tests von Risikopatienten und Menschen in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Praxen, Kliniken und Rettungsdiensten vorrangig zum Zuge kommen. Auch sie müssen aber zunächst einen positiven Antigen-Schnelltest haben.
Lockerungen werden konkreter
Trotz der nach wie vor ansteigenden Infektionszahlen kommen bundesweite Lockerungen bei Alltagsbeschränkungen nun konkret auf die Agenda. Die wissenschaftlichen Prognosen zeigten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in Sicht sei, sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag. "Das erlaubt uns, beim Bund-Länder-Treffen nächste Woche einen ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen."
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, bei den Beratungen an diesem Mittwoch könnten "maßvolle Lockerungen" besprochen werden, aber keine massiven. Scholz sagte im Bundesrat mit Blick auf mögliche Öffnungen, man werde sich wie bisher von wissenschaftlichen Expertisen leiten lassen. "Denn wir wollen unseren Erfolg jetzt nicht aufs Spiel setzen."
Besonders 2G im Einzelhandel in der Kritik
Zu konkreten Ansatzpunkten hielt sich die Regierung vorerst bedeckt. Es gehe nicht darum, alles auf einmal aufzumachen, sondern um ein gestaffeltes Vorgehen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Lauterbach verwies auf nach wie vor steigende Fallzahlen und betonte: "Wir gehen dem Höhepunkt zu, aber eine massive Lockerung würde das Problem nur verlängern oder möglicherweise verschärfen."
Bund und Länder hatten zuletzt Ende Januar beschlossen, dass weitreichende Beschränkungen wie Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G) noch bleiben sollen. Es wurde aber grundsätzlich schon angekündigt, Öffnungsperspektiven für den Moment zu entwickeln, "zu dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann". Aus den Ländern sind Rufe nach Lockerungen laut geworden - insbesondere nach einem Wegfall der 2G-Regel im Einzelhandel, die allerdings auch schon in vielen Ländern aufgehoben wurde.