Wie in Neuglobsow die DDR-Kommunalwahl scheiterte Stiller Widerstand am Stechlin-See

Stand: 08.05.2009 05:58 Uhr

Die Kommunalwahl am 7. Mai 1989 leitete den letzten Akt der DDR ein. So dreist wurden die Ergebnisse gefälscht, dass der Betrug nicht zu kaschieren war. Die Bürger wehrten sich gegen die ihnen zugedachte Rolle als Stimmvieh - zum Beispiel in Neuglobsow.

Am 7. Mai vor genau 20 Jahren wurden in der DDR das letzte Mal die Kommunalvertreter gewählt. Das ging eigentlich so vonstatten: Die SED erstellte Listen mit ihnen genehmen Kandidaten der sogenannten "Nationalen Front" - also Vertretern aller Parteien und Massenorganisationen. Vom Bürger wurde erwartet, dass er am Wahltag diese Liste nahm, sie faltete und in die Urne steckte.

Natürlich ohne dabei die formal aufgestellte Wahlkabine zu benutzen. Wer anders wählte, dessen Stimme wurde für das stets traumhafte Wahlergebnis einfach ignoriert. So war es überall in der DDR. Überall - nein, nicht überall. Der kleine Ort Neuglobsow leistete im letzten Jahr der DDR Widerstand.

Von Andreas König, RBB