Friedrich Merz spricht auf dem Landesparteitag der CDU Sachsen.

Kandidat für CDU-Vorsitz Merz für Altersvorsorge durch Aktien

Stand: 02.12.2018 05:34 Uhr

Aktienmärkte sind nach Ansicht von Friedrich Merz eine Möglichkeit zur Absicherung der Rente: Ein Anreiz könnten steuerliche Freibeträge sein, sagte der Bewerber auf den CDU-Vorsitz in einem Zeitungsbericht.

Wer zur Absicherung seiner Rente in Aktien investiert, sollte nach der Auffassung von Friedrich Merz durch steuerliche Vorteile gefördert werden.

"Wir sollten die Aktienmärkte nutzen, um langfristig eine bessere Vermögens- und Kapitalbildung in den privaten Haushalten zu schaffen", sagte er der Zeitung "Welt am Sonntag".

In dem Bericht äußerte sich der Bewerber um den CDU-Parteivorsitz auch zur Bundeswehr, der ausgesetzten Wehrpflicht und der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Erspartes nach Renteneintritt steuerfrei

Steuerliche Anreize könnte laut Merz etwa ein jährlicher Freibetrag schaffen, unter dem die Sparer einen auf Aktien basierenden Vorsorgeplan aufbauten - "dieser dürfte im Alter nicht mehr nachversteuert werden", betonte er.

Der Bund gebe jedes Jahr 100 Milliarden Euro aus, um die Rentenversicherung zu stabilisieren. "Da müsste ein kleiner einstelliger Milliardenbetrag, der zusätzlich anfällt, wenn entsprechende Freibeträge eingeführt werden, zu verkraften sein", sagte Merz.

Wichtig sei dabei, dass das Aktienpaket ausschließlich der Alterssicherung diene und erst dann abschlagsfrei aufgemacht werden dürfte, wenn die gesetzliche Altersgrenze erreicht sei.

Fahnen vor der Blackrock-Zentrale in New York

Der Vermögensverwalter Blackrock ist einer der wichtigsten Investoren weltweit.

Aufsichtsratschef bei Blackrock Deutschland

Merz ist Vorsitzender des Aufsichtsrats beim Vermögensverwalter Blackrock Deutschland. Gegner von Merz' Kandidatur als CDU-Chef warnen daher vor Interessenkonflikten mit der Finanzwelt.

Die Firma Blackrock ist mit etwa sechseinhalb Billionen US-Dollar Anlegervermögen der finanzstärkste Vermögensverwalter und einer der wichtigsten Investoren weltweit. Sie hält auch Aktienpakete an etlichen deutschen Großkonzernen.

Anfang November hatte die Staatsanwaltschaft Köln den Firmensitz in München durchsucht - Hintergrund der Razzia waren Ermittlungen zu umstrittenen Aktiengeschäften, sogenannten Cum-Ex-Deals.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. Dezember 2018 um 04:00 Uhr.