
Rückführungen 2018 Mehr Abschiebungen in Maghreb-Staaten
Stand: 22.02.2019 06:18 Uhr
Im vergangenen Jahr sind laut einem Zeitungsbericht deutlich mehr Menschen in Maghreb-Staaten abgeschoben worden. Demnach gab es 35 Prozent mehr Rückführungen nach Tunesien, Algerien und Marokko im Vergleich zu 2017.
Die Zahl der Abschiebungen in die Maghreb-Staaten hat sich einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 um rund 35 Prozent erhöht. Nach Tunesien wurden 369 Menschen abgeschoben (2017: 251), nach Algerien 678 (2017: 504) und nach Marokko 826 (2017: 634), wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf das Bundesinnenministerium berichtete.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr damit 1873 Menschen in die drei nordafrikanischen Staaten abgeschoben (2017: 1389). Im Vergleich zu 2015 (135 Abschiebungen) habe sich die Zahl demnach fast vervierzehnfacht.
Bundesrat sperrt sich
In der vergangenen Woche hatte der Bundesrat die Entscheidung über die Einstufung der drei Maghreb-Staaten und Georgien als "sichere Herkunftsländer" für Asylbewerber auf unbestimmte Zeit verschoben.
Als solche werden Staaten eingestuft, bei denen vermutet wird, dass es in der Regel weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung gibt. Das soll schnellere Asylentscheidungen und Abschiebungen ermöglichen. Der Bundestag hatte dem Gesetz bereits zugestimmt. Es bedarf jedoch auch der Zustimmung der Länderkammer, um in Kraft treten zu können. Das scheiterte am Widerstand von Ländern mit grüner und linker Regierungsbeteiligung.
Anstieg auch bei Abschiebungen in andere Staaten
Deutliche Anstiege bei Abschiebungen verzeichnet die Statistik des Innenministeriums laut "Rheinischer Post" im Vergleich von 2017 zu 2018 unter anderem auch für Russland (von 184 auf 422), Armenien (von 184 auf 346), Afghanistan (von 121 auf 284), Indien (von 32 auf 212), Gambia (von 31 auf 144) und Ghana (von 84 auf 210).
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