
Liveblog zum CDU-Parteitag ++ Laschet erwartet harten Wahlkampf ++
Stand: 16.01.2021 17:47 Uhr
Der neue CDU-Vorsitzende Laschet geht von heftigen Auseinandersetzungen im Superwahljahr 2021 aus. Unionsfraktionschef Brinkhaus hofft, dass Laschet die CDU wieder stärker eint. Der Liveblog zum Nachlesen.
Ende des Liveblogs zum CDU-Parteitag
Damit beenden wir diesen Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Laschet: Entscheidung in K-Frage nicht vor Frühjahr
Zur Frage, wer Kanzlerkandidat der Union werden soll, hält sich Armin Laschet weiterhin bedeckt. In der ARD-Sendung Farbe bekennen bekräftigte er, dass die Entscheidung wie geplant im Frühjahr fallen solle. Laschet äußerte sich in der Sendung auch zum Vorstoß von Friedrich Merz, das Wirtschaftsministerium zu übernehmen.
Brinkhaus hofft, dass Laschet CDU zusammenführt
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) setzt nach der Wahl von Armin Laschet zum neuen Vorsitzenden auf Gemeinsamkeit in der CDU. Er sei überzeugt, dass Laschet die Aufgabe, jetzt die Partei zusammenzuführen und in den Bundestagswahlkampf zu führen, mit seinem Team hervorragend meistern werde, sagte Brinkhaus.
Die Fraktion werde ihren Teil dazu beitragen, dass die Einheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Union nun auch bei denjenigen da seien, die Anhänger unterlegener Kandidaten waren.
Mit Blick auf einen Vorstoß des unterlegenen Bewerbers Friedrich Merz, als Minister ins jetzige Kabinett einzutreten, sagte Brinkhaus, die Frage stelle sich nicht. Er bezog sich auf die Äußerung von Regierungssprecher Seibert, dass Kanzlerin Angela Merkel keine Regierungsumbildung plane. "Ansonsten es wäre schön, wenn Friedrich Merz sich auch weiterhin einbringen würde", sagte Brinkhaus. Er stehe für Themen in der Partei, und es werde jetzt auch Aufgabe der Fraktion sein, diese Themen zusammen mit Laschet zu besetzen.
Laschet erwartet teils aggressiven Wahlkampf
Der neu gewählte CDU-Vorsitzende Armin Laschet will in Kürze mit anderen demokratischen Parteien auf Bundesebene sprechen. "Ich werde bald das Gespräch mit allen suchen, weil gerade in der jetzigen Zeit Demokraten zusammenstehen müssen."
Laschet sagte, er stelle sich auf harte Wahlkämpfe vor den Landtagswahlen und der Bundestagswahl ein. "Alle werden gegen uns sein", sagte er. Besonders von der AfD erwarte er einen "aggressiven" Wahlkampf.
Ziemiak: Hackerangriffe auf Parteitag
Der erste Digital-Parteitag der CDU ist nach Parteiangaben zum Ziel zahlreicher Hackerangriffe aus dem Ausland geworden. Die Angriffe hätten abgewehrt werden können, "wir haben uns gewehrt", sagte Generalsekretär Paul Ziemiak. Die Angriffe seien "vor allem aus dem Ausland gekommen", sagte er.
Die CDU hatte nach Parteiangaben erhebliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um den im Internet abgehaltenen Parteitag zu schützen.
"Stellen Sie sich vor, irgendeiner der Hackerangriffe wäre erfolgreich gewesen", sagte der neu gewählte Parteichef Armin Laschet. "Die Häme in ganz Deutschland wäre uns gewiss gewesen." Mit dem Digital-Parteitag sei die CDU "ein großes Risiko" eingegangen - "aber dieses haben wir exzellent bewältigt".
Laschet will unterlegenen Merz einbinden
Der neu gewählte CDU-Chef Armin Laschet hat seinem unterlegenen Mitbewerber Friedrich Merz ausdrücklich die Zusammenarbeit angeboten. Er habe mit ihm verabredet, "dass wir beide noch einmal gemeinsam überlegen, wie sein Beitrag für die Partei aussehen kann", sagte Laschet zum Abschluss des Digital-Parteitags in Berlin. Die Themen, "die er uns in Stammbuch schreibt", wie etwa Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit müssten in der CDU noch intensiver bearbeitet werden, so Laschet.
Merkel lehnt Angebot von Merz ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Angebot von Friedrich Merz abgelehnt, sofort Wirtschaftsminister in ihrer Bundesregierung zu werden. "Die Bundeskanzlerin plant keine Kabinettsumbildung", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert auf Anfrage.
Söder zu K-Frage: Werden "gemeinsam" kluge Lösung finden
CSU-Chef Markus Söder ist sich sicher, dass er mit dem neuen CDU-Vorsitzenden Laschet gut zusammenarbeiten wird. Es gehe jetzt darum, zunächst die beiden Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu bestehen, sagte Söder. Vor allem aber müsse die Corona-Pandemie überwunden werden.
Zum Thema Kanzlerkandidat der Union fügte Bayerns Ministerpräsident hinzu: "Und Armin Laschet und ich werden, da bin ich ganz sicher, für alle weiteren Fragen, die mal anstehen, eine gemeinsame, kluge und geschlossene Lösung finden."
Merz bietet Übernahme von Wirtschaftsministerium an
Der in der Wahl zum CDU-Chef unterlegene Friedrich Merz ist bereit, den Posten des Bundeswirtschaftsministers zu übernehmen. "Dem neuen Parteivorsitzenden habe ich angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen", schrieb Merz auf Twitter.
Zugleich begründete er, warum er nicht für das CDU-Präsidium kandidiert habe. "Die CDU kann nicht nur von Männern aus Nordrhein-Westfalen geführt werden", sagte Merz der Nachrichtenagentur Reuters. "In das Präsidium wären bei meiner Bewerbung noch weniger Frauen gewählt worden. Ich habe mich deshalb entschlossen, zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur zu verzichten."
Merz forderte seine Anhänger auf, den neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet zu unterstützen. "Armin Laschet hat jetzt die ganze Unterstützung der Partei verdient. Und deshalb sollten ihn auch alle Delegierten in der schriftlichen Schlussabstimmung wählen", sagte Merz. Wichtig sei nun vor allem die inhaltliche Vorbereitung der Wahlen des Jahres 2021.
Brandenburgs CDU-Chef traut Laschet auch Kanzleramt zu
Für Brandenburgs CDU-Vorsitzenden Michael Stübgen hat der neue CDU-Chef Laschet auch das Zeug zum Bundeskanzler. "Ich traue ihm auf jeden Fall Kanzler zu", sagte Stübgen der Deutschen Presse-Agentur. "Natürlich ist theoretisch möglich, dass auch die CSU in Person von Markus Söder einen Anspruch anmeldet. Wenn das so ist, dann werden wir das so klären, dass das der Beste machen kann." Das sei für ihn Laschet: Der habe "das Zeug", Kanzlerkandidat zu werden.
Brinkhaus gratuliert Laschet
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat dem neuen CDU-Vorsitzenden Laschet gratuliert. "Es war gut und wichtig, die Führung der Partei zu klären", sagte Brinkhaus. Jetzt solle der Blick rasch wieder auf das gerichtet werden, was die Bürger im täglichen Leben bewege. Dabei gehe es vor allem darum, die Corona-Pandemie zu bewältigen. Daneben gelte es, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und Arbeitsplätze sowie auch mehr Nachhaltigkeit bei Klimaschutz und Finanzen zu sichern. Die Fraktion von CDU und CSU freue sich auf die Zusammenarbeit mit Laschet.
"Friday for Future" wirft Laschet Klimablockade vor
Die Umwelt- und Klimabewegung "Fridays for Future" hat anlässlich der Wahl von Armin Laschet zum CDU-Chef dessen bisherige Klimapolitik scharf kritisiert. "Gemeinsam werden wir die Blockadehaltung von Armin Laschet im Klimaschutz beenden und sofortige Maßnahmen einfordern", hieß in einer Erklärung auf Twitter. Konkret warf die Bewegung Laschet vor, den Kohleausstieg zu verzögern und dabei "die Vernichtung der Dörfer im Rheinland voranzutreiben", die für den Braunkohleabbau abgebaggert werden sollen.
Röttgen ins CDU-Präsidium gewählt
Nach seiner Niederlage bei der Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden ist Norbert Röttgen ins Präsidium der CDU gewählt worden. Er erhielt bei der Abstimmung über die Präsidiumsmitglieder 764 von 945 gültigen Stimmen. Der frühere Bundesumweltminister hatte seine Kandidatur damit begründet, dass er sich nach seiner Niederlage bei der Vorsitzendenwahl in der Partei einbringen wolle. Er wolle demonstrieren, dass es in der CDU Wettbewerb geben könne und die Wettbewerber danach in einer Mannschaft zusammenarbeiten könnten, sagte Röttgen. .
Wirtschaft warnt CDU vor Belastungen für Unternehmen
Wirtschaftsverbände haben die CDU vor Belastungen für Unternehmen gewarnt und den neuen Parteichef Laschet aufgefordert, sich für bessere Standortbedingungen einzusetzen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sagte als Gast in einer Diskussionsrunde auf dem digitalen CDU-Parteitag, die Wirtschaft brauche ein "Belastungsmoratorium".
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, erklärte, Laschet müsse sich ab sofort für notwendige Investitionen und Weichenstellungen einsetzen.
Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf erklärte, Laschet habe langjährige Regierungserfahrung als Ministerpräsident und trage die Verantwortung für das bevölkerungsreichste Land Deutschlands. "In seinem neuen, zusätzlichen Amt geht es vor allem um klare Positionierung und Führung. Das erwarten die CDU-Mitglieder und auch wir als Wirtschaft und Unternehmen. Wir müssen in Deutschland endlich wieder mehr auf Wachstum, Beschäftigung und die richtigen Standortbedingungen setzen."
Merkel gratuliert Laschet
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Armin Laschet zu seinem Wahlsieg via Twitter gratuliert:
Maas: "Für Wahlkampf ist es zu früh"
Bundesaußenminister Heiko Maas mahnt, die Arbeit in der Koalition sachlich fortzusetzen. Der "Bild am Sonntag" sagte der SPD-Politiker: "Für Wahlkampf ist es zu früh. Wir werden in der Koalition noch viele Monate verlässlich zusammenarbeiten müssen, vor allem um die Corona-Krise zu bewältigen. Das erwarten die Menschen von uns und dafür tragen wir Verantwortung."
Merz tritt nicht für Präsidiumsposten an
Der unterlegene Kandidat im Rennen um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, tritt nicht für einen Posten im CDU-Präsidium an. Dagegen entscheidet sich Norbert Röttgen, der in der ersten Runde ausgeschieden war, für eine Kandidatur. "Ich möchte meinen Beitrag in der Mannschaft leisten", sagt Röttgen in seiner Bewerbungsrede.
Spahn wird CDU-Vizevorsitzender
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist wie erwartet in den Kreis der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden aufgestiegen. Der digitale Parteitag wählte ihn aber mit dem mit Abstand schlechtesten Ergebnis aller Kandidaten in das Führungsamt, das bisher Laschet innehatte: Spahn erhielt nur 589 Stimmen.
Neben Spahn bestätigten die Delegierten den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (806 Stimmen), die Vorsitzende des CDU-Verbandes Oldenburg, Silvia Breher (777 Stimmen), Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (787 Stimmen) und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (670 Stimmen) in ihren Ämtern als Partei-Vize.
SPD-Spitzen gratulieren Laschet
Führende SPD-Politiker haben Armin Laschet gratuliert. "Glückwunsch an Armin Laschet zur Wahl zum Vorsitzenden der Konservativen", schrieb SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil auf Twitter. Union und SPD hätten jetzt weiter "gemeinsam die Verantwortung, das Land durch diese Pandemie zu bringen".
"Ich gratuliere Armin Laschet zur Wahl zum CDU-Vorsitzenden", schrieb auf Twitter SPD-Chef Norbert Walter-Borjans. "Wir werden ihn angesichts wichtiger Themen, die bis zum Ende der Legislaturperiode auf der Tagesordnung stehen, beim Wort nehmen", kündigte er weiter an, "konstruktiv und, wo nötig, in sachlich-hartem Ringen um den besten Weg für die Menschen". Auch SPD-Chefin Saskia Esken wünschte Laschet ein "gutes Gelingen in der großen Aufgabe", die vor ihm liege. Zur Bewältigung der Corona-Krise sei es nun wichtig, "die CDU zusammenzuführen".
AfD-Fraktionschefin sieht CDU auf dem Weg zu Schwarz-Grün
Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel sieht die CDU mit der Wahl von Armin Laschet zum Parteichef auf dem Weg in eine schwarz-grüne Koalition: "Wer schwarz wählt, bekommt grün", twittert Weidel. "Die Chance, das Ruder herumzureißen, wurde endgültig vertan."
Linnemann: Merz soll für CDU-Präsidium antreten
Der CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann hat Friedrich Merz aufgefordert, sich ins CDU-Präsidium wählen zu lassen. Er sei enttäuscht, dass Merz nicht zum CDU-Chef gewählt worden sei, sagt der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung MIT im Sender Phoenix.
Wichtig sei, die Lager in der CDU nun zusammenzuführen. "Das geht nicht von heute auf morgen", betont Linnemann. Zu Merz sagt er: "Ich würde mir wünschen, dass er im Präsidium antritt. Ich halte es für verdammt wichtig, dass er an Bord bleibt." Merz sei Kandidat "der Basis" gewesen.
Altmaier gratuliert und zollt Respekt
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gratuliert Laschet zur Wahl und zollt den untelegenen Kandidaten seinen Respekt. "Glückwunsch, lieber @ArminLaschet, Respekt für @_FriedrichMerz und @n_roettgen", twittert der CDU-Politiker. "Das waren ein fairer Wahlkampf und ein klares Signal für den Gestaltungswillen- und Regierungswillen der Union!"
Grünen-Spitze: "Große Aufgaben zu bewältigen"
Nach Ansicht der Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck steht Laschet vor großen Aufgaben. Er müsse nun die CDU nach der Ära von Bundeskanzlerin Angela Merkel neu definieren und klären, wofür die Partei inhaltlich eigentlich antrete. "Deutschland hat große Aufgaben zu bewältigen, vor allem jetzt die Corona-Pandemie." Darüber hinaus seien die Weichen zu stellen für konsequenten Klimaschutz und die ökologische Modernisierung der Wirtschaft.
FDP hofft mit Laschet auf Schwarz-Gelb im Bund
Die FDP hofft nach der Wahl von NRW-Ministerpräsident Laschet zum neuen CDU-Chef auf einen wirtschaftsfreundlichen Kurs der Christdemokraten. Mit Laschet sei Schwarz-Gelb und "damit eine wirtschaftsfreundliche Politik für die hart arbeitende Mitte der Gesellschaft auch auf Bundesebene möglich", erklärte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer.
Laschet müsse nun "aber bei der Kanzlerkandidatur zugreifen und eine innerparteiliche Zerreißprobe durch einen Kanzlerkandidaten Söder verhindern", verlangte Theurer weiter. Denn mit dem CSU-Chef als Kanzlerkandidaten "und einer Politik der zittrigen Hand auf dem Höhepunkt der Pandemie würden der Bundesregierung Handlungsunfähigkeit und Dauerzoff drohen".
FDP-Parteichef Linder gratulierte Laschet via Twitter:
Kritik von Linken-Chefin Kipping
Die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, twitterte: "Mit Laschet hat die CDU nun einen neuen Parteivorsitzenden, aber noch lange keinen Kanzlerkandidaten. Egal, wer dann das Rennen um CDU-Kanzlerkandidatur gewinnt, die CDU wird nicht bereit sein, die Weichen so stellen, dass wir gerecht aus der Krise kommen."
Scholz beglückwünscht Laschet
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat Armin Laschet zum Sieg bei der digitalen Wahl zum CDU-Vorsitzenden gratuliert. "Das ist eine große Aufgabe mit großen Vorgängerinnen & Vorgängern. Ich wünsche ihm dafür ein glückliches Händchen. Dieses Jahr hat es in sich und wird eine Herausforderung für uns alle", schrieb der Bundesfinanzminister und Vizekanzler auf Twitter.
Söder will mit Laschet "Erfolgsgeschichte der Union" fortschreiben
CSU-Chef Markus Söder hat Armin Laschet per Twitter zum Wahlsieg gratuliert. "Herzlichen Glückwunsch @ArminLaschet. Freue mich auf unsere Zusammenarbeit! Gemeinsam werden wir die Erfolgsgeschichte der Union fortschreiben", schrieb der bayerische Ministerpräsident.
Laschet dankt nach Wahlerfolg für Vertrauen und fairen Wahlkampf
Nach seiner Wahl zum neuen CDU-Chef hat Armin Laschet seiner Partei für das große Vertrauen gedankt. "Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die mit diesem Amt verbunden ist", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident auf dem digitalen Parteitag der CDU. Nun gehe es darum, dass die CDU zunächst die anstehenden Landtagswahlen in "wenigen Wochen" gut bestehe. Zudem wolle er bei der Bundestagswahl dafür sorgen, "dass die Union den nächsten Kanzler stellt".
Laschet dankte seinen beiden Mitbewerbern um den Parteivorsitz, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Außenpolitiker Norbert Röttgen, für den fairen Wahlkampf in den vergangenen zehn Monaten. Ein so langer Wettbewerb berge immer die Gefahr, dass Aggression, Gereiztheit und kleine Spitzen zunehmen. An die Adresse von Merz betonte er, dass er auch in Zukunft viel zusammen machen wolle.
Merz und Röttgen gratulierten Laschet zum Wahlerfolg und wünschten ihm für das Wahljahr viel Erfolg. Es sei eine "enorm anstrengende Zeit für uns alle zu bestehen", sagte Merz. Wie er sich nach seiner Niederlage in der CDU weiter einbringen wolle, dazu sagte Merz nichts. Röttgen betonte, er stehe zu seinem Wort und werden Laschet nun mit voller Kraft unterstützen: "Du kannst dich auf mich verlassen. Wir müssen jetzt eine Mannschaft bilden."
Laschet soll Kramp-Karrenbauer an CDU-Spitze ablösen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet soll als Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer neuer CDU-Chef werden. Der 59-Jährige setzte sich auf dem digitalen CDU-Parteitag in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durch. 521 der Delegierten votierten für Laschet, Merz erhielt 466 Stimmen. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden.
Merz und Laschet in Stichwahl
Im Kampf um den CDU-Vorsitz gibt es auf dem digitalen Parteitag eine Stichwahl zwischen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Im ersten Wahlgang bekam keiner der drei Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit - der Außenpolitiker Norbert Röttgen belegte den dritten Platz und ist damit aus dem Rennen. 992 von 1001 Delegierten gaben ihre Stimme ab.
Stimmen werden ausgezählt
Nach den Bewerbungsreden der drei Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz werden nun die Stimmen ausgezählt.
Spahn nutzt Fragerunde als Werbung für Laschet
Gesundheitsminister Jens Spahn hat auf dem CDU-Parteitag für NRW-Ministerpräsident Armin Laschet als neuen Parteichef geworben. Spahn nutzte dazu die Fragerunde nach den Vorstellungsreden der drei Kandidaten. Laschet und er träten als Team an, es brauche eine geschlossene Partei. Laschet lebe Zusammenhalt. Laschet habe ein Viertel der Deutschen tatkräftig und besonnen durch die Pandemie geführt, sagte Spahn - eine Frage an die Kandidaten stellte er aber nicht. Laschet will Spahn im Falle eines Siegs bei der Wahl zum Parteivorsitzenden als einen von fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden vorschlagen.
Röttgen betont Anspruch auf "Zukunftskompetenz"
Norbert Röttgen hat in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Vorsitz die "Zukunftskompetenz" in den Mittelpunkt gerückt. Darum gehe es, sagte der Außenpolitiker auf dem virtuellen Parteitag der Christdemokraten. Es gehe um Orientierung, Führung, Ideen und den Willen zu gestalten. Röttgen beschwor zudem - ähnlich wie Laschet - die Einheit der Partei. Er sei "kein Lager", sagte Röttgen. "Ich möchte integrieren." Klar sei, dass mit der Wahl des neuen Vorsitzenden "der Wettbewerb in der CDU beendet" sei. Ab jetzt gebe es nur noch den Wettbewerb mit den anderen Parteien.

Norbert Röttgen: "Ich möchte integrieren." Bild: dpa
Merz will nicht mit AfD kooperieren
Friedrich Merz hat in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Parteivorsitz eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen: "Es wird mit mir, wenn ich die Führung dieser Partei übernehme, keine Zusammenarbeit mit der AfD geben." Seine Partei schwor der ehemalige Unionsfraktionschef auf einen Sieg bei der nächsten Bundestagswahl im Herbst ein: "Wir sind als deutsche Christdemokraten fest entschlossen, diese nächste Bundesregierung auch wieder zu führen." Merz reagierte zudem auf Vorwürfe, er vertrete eine antiquierte Vorstellung von der Rolle der Frau: "Ich höre und lese, nicht in unserer Partei, ich hätte da ein altes Bild vor Augen. Wenn das so wäre, hätten mir meine Töchter schon längst die gelbe Karte gezeigt und meine Frau mich vor 40 Jahren nicht geheiratet."

Friedrich Merz: "Keine Zusammenarbeit mit der AfD" Bild: dpa
Laschet beschwört Bedeutung von Vertrauen
Armin Laschet hat in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Parteivorsitz die Bedeutung von Einheit und Vertrauen beschworen - auch mit Blick auf die Entwicklungen in den USA. "Wir lassen uns unser Land von Rechtsterroristen und von geistigen Brandstiftern nicht kaputt machen", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und fügt hinzu: "Wir müssen Klartext sprechen, aber nicht polarisieren. Wir müssen integrieren können." Zum Abschluss seiner Rede stellte Laschet fest: "Ich bin vielleicht nicht der Mann der perfekten Inszenierung, aber ich bin Armin Laschet - und darauf können Sie sich verlassen."

Armin Laschet: "Wir müssen Klartext sprechen, aber nicht polarisieren." Bild: dpa
Kretschmer: Grüne sind nicht "erste Wahl" als Koalitionspartner
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich gegen eine klare schwarz-grüne Bündnisoption im Bund ausgesprochen. "Die Grünen sind nicht erste Wahl als Koalitionspartner", sagte der CDU-Politiker dem Sender Phoenix. Im Osten gebe es eine Mehrheit, die für Friedrich Merz als CDU-Chef sei.
CDU-Parteitag im Livestream
Verfolgen Sie die Reden der Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz und die anschließende Wahl in unserem Livestream:
Frauenunion-Vorsitzende spricht sich für Laschet aus
Die Vorsitzende der Frauenunion, Annette Widmann-Mauz, hat sich für die Wahl des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zum CDU-Vorsitzenden ausgesprochen. "Er überzeugt durch erfolgreiche Regierungsarbeit, ist verlässlich und hat den Anspruch, die CDU als Team zu führen", sagte Widmann-Mauz im Deutschlandfunk. Mehr als ein Drittel der 1001 Delegierten seien Frauen. In der Frauenunion gebe es eine klare Präferenz für Laschet und den Kandidaten Norbert Röttgen.
Strobl: CDU-Parteitag wird 2020er-Jahre maßgeblich prägen
CDU-Vize Thomas Strobl erwartet vom Parteitag wichtige Weichenstellungen für die Ära nach der Regierungszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Dieser Parteitag wird durch die Wahl eines neuen Vorsitzenden, der möglicherweise Kanzlerkandidat der Union und möglicher Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wird, die Zwanzigerjahre dieses Jahrhunderts, die Zeit nach der Ära Angela Merkel, maßgeblich vorprägen", sagte Strobl der "Passauer Neuen Presse". Er setzt auf einen Sieg von Friedrich Merz und erhofft sich dadurch Rückenwind für die Landtagswahl in Baden-Württemberg. "Von Delegierten aus unserer Südwest-CDU werden alle drei Kandidaten Stimmen bekommen - eine Mehrheit sehe ich aus Baden-Württemberg aber für Friedrich Merz." Eine Spaltung der Partei zwischen den Anhängern der verschiedenen Kandidaten erwartet Strobl nicht: "Nach der Wahl wird sich die CDU geschlossen hinter dem neuen Vorsitzenden versammeln."
Brinkhaus: "CDU-Vorsitz ist kein Sprungbrett zur Kanzlerschaft"
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus sieht in der Wahl des CDU-Vorsitzenden nicht zwangsläufig eine Vorentscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union. "Ich finde, der CDU-Vorsitz ist keine Durchgangsstation und kein Sprungbrett zur Kanzlerschaft", sagte Brinkhaus der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die CDU sei eine stolze Partei mit 400.000 Mitgliedern und vielen Ehrenamtlichen. "Sie alle haben einen Anspruch darauf, einen Parteivorsitzenden zu bekommen, der sich auch um die Partei kümmert - bis in die kommunale Ebene. Deswegen ist diese Wahl keine automatisch vorgezogene Kandidatenkür."
Porträts der Kandidaten
Um den CDU-Vorsitz bewerben sich drei Männer aus Nordrhein-Westfalen: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. Was zeichnet sie aus, was treibt sie an und wohin wollen sie ihre Partei führen? Hier finden Sie ausführliche Porträts der Kandidaten:
Was beim CDU-Parteitag wichtig ist
Digital statt normal wählt die CDU ihren neuen Parteichef. Drei Männer aus Nordrhein-Westfalen wollen den Job, doch der Weg zur Entscheidung ist Neuland. Die Sitzung des Parteitags beginnt heute um 9:30 Uhr, die Wahl des neuen Vorsitzenden soll dann im Laufe des Vormittags stattfinden. Die wichtigsten Fragen zur "digital edition" des CDU-Parteitags beantworten wir hier:
Start des Liveblogs
Heute wählt die CDU auf ihrem Parteitag einen neuen Vorsitzenden. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen in unserem Liveblog. Herzlich willkommen!