Oleksii Makeiev.

Ukrainischer Botschafter "Deutschland hat mehr Waffen zugesichert"

Stand: 11.12.2022 09:09 Uhr

Mehr Waffen und Munition: Die Bundesregierung hat nach Angaben des ukrainischen Botschafters Makeiev neue Waffenlieferungen zugesichert. Außerdem soll es keine Verhandlungen mit Russland geben, solange die Ukraine nicht zustimmt.

Die Bundesregierung hat der Ukraine offenbar weitere Waffenlieferungen zugesagt. Das sagte der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". Makeiev betonte, er wolle die Bundesregierung nicht diplomatisch unter Druck setzen.

Ukraine rechnet fest mit weiteren Waffenlieferungen aus Deutschland

Stephan Stuchlik, ARD Berlin, tagesschau 17:45 Uhr

"Im direkten Gespräch wurden uns mehr Waffen und weitere Munition zugesichert", sagte der Botschafter. "Welche, werden wir zu gegebener Zeit gemeinsam bekanntgeben." In der Ukraine würden dringend Flugabwehrsysteme, Panzerhaubitzen, Geparde und Munition benötigt.

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Der neue ukrainische Botschafter Makejew hat in den tagesthemen die Hilfsbereitschaft Deutschlands gelobt. mehr

Debatte über Leopard-Panzer

Er sei mit der Bundesregierung außerdem im Gespräch über die Lieferung von Marder- und Leopard-Panzern, sagte Makeiev. "Die Entscheidung darüber liegt aber bei der Bundesregierung."

Bislang hat es Bundeskanzler Olaf Scholz abgelehnt, Leopard-2-Panzer zu liefern. Der SPD-Politiker begründete das bislang damit, dass auch kein anderes NATO-Land solche Panzer geliefert hat.

Am Freitag signalisierten die USA allerdings, dass sie darin kein Hindernis sehen. Es sei aber Deutschlands Entscheidung, sagte US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman während eines Besuchs in Berlin.

Aktuell keine Verhandlungslösung

Die Bundesregierung habe ihm außerdem zugesichert, dass es nicht zu Verhandlungen mit Russland kommt, solange die ukrainische Regierung nicht zustimmt, sagte Makeiev der "Welt am Sonntag". "Mir wurde klar zugesichert, dass es keine Verhandlungen mit Putin gibt, wenn wir das nicht wollen", sagte der Botschafter.

Die Ukraine brauche im Moment keine Vermittler, sondern Verbündete, denn der Frieden in der Ukraine könne nicht herbeiverhandelt werden, so Makeiev. Es müsse erkämpft werden.

"Wenn der Bundeskanzler sagt, der Ukraine werde geholfen, solange sie uns braucht, dann heißt das, bis der letzte russische Soldat von unserem Boden verschwunden ist, einschließlich Donezk, Luhansk und der Krim, dass Reparationen gezahlt und Kriegsverbrecher verurteilt worden sind", sagte Makeiev.

Das Amt des Botschafters hatte Makeiev vor sechs Wochen von Andrij Melnyk übernommen. Melnyk kehrte nach Kiew zurück und ist nun Vizeaußenminister.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Dezember 2022 um 09:00 Uhr.