
Parteitag in Bielefeld Grünen-Chefs im Amt bestätigt
Stand: 16.11.2019 15:14 Uhr
Die Grünen-Chefs Baerbock und Habeck sind mit Spitzenergebnissen in ihrem Amt bestätigt worden. Baerbock erhielt auf dem Parteitag 97,1 Prozent, Habeck wurde mit 90,4 Prozent wiedergewählt.
Mit jeweils mehr als 90 Prozent der Stimmen sind Robert Habeck und Annalena Baerbock für zwei weitere Jahre an die Grünen-Spitze gewählt worden. Baerbock erhielt mit 97,1 Prozent das beste Ergebnis seit der Fusion von Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 1993. Habeck verbesserte sein Ergebnis aus dem vergangenen Jahr von 81,3 auf 90,4 Prozent.
Baerbock und Habeck als Doppelspitze wiedergewählt
tagesschau 17:00 Uhr, 16.11.2019, Friederike Hofmann, WDR
Beide Vorsitzenden betonten vor ihrer Wahl den Anspruch der Grünen, Regierungsverantwortung zu übernehmen. "Wir müssen nicht nur Ziele formulieren, wir müssen sie auch umsetzen", sagte Baerbock. Die Grünen hätten nun drei Aufgaben: "Wir brauchen das Team, wir brauchen Bündnisse, und wir müssen handeln."
Habeck warb für eine mutige Politik. "Wenn aber die eigene Ängstlichkeit zum Gradmesser der Politik wird, dann ist Politik fertig", sagte er. "Da müssen wir den Unterschied machen. Wir müssen uns auf die Realität konzentrieren, wir dürfen uns nicht von Ängstlichkeit leiten lassen." Die Grünen seien keine Bürgerbewegung mehr. "Wir sind eine politische Kraft, die den Auftrag zur Gestaltung hat."
Tabu Kanzlerkandidatur
Seit der Wahl der Doppelspitze Habeck/Baerbock sind die Umfragewerte der Grünen auf 20 Prozent und mehr gestiegen. Bei mehreren Landtagswahlen und der Europawahl gewannen sie deutlich hinzu, die Mitgliederzahl der Partei stieg. Die Frage einer möglichen Kanzlerkandidatur - die in den Medien schon heftig diskutiert wird - gilt der Parteispitze trotzdem noch als Tabu.
Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, hatte schon vor der Wahl der Vorsitzenden betont, dass das Ergebnis nicht als Vorentscheidung über eine Kanzlerkandidatur gewertet werden solle. Das sei "nicht relevant für die Frage", und die Delegierten würden die Prozent-Ergebnisse nach zwei Wochen wieder vergessen, sagte er.
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