Schilder in einem Dorf zeigen an, wo es zum Gemeinschaftshaus, zur Grundschule und zum Dorfplatz geht

Wohnungsnot in Städten Mehr Lust aufs Land?

Stand: 22.03.2023 11:23 Uhr

In vielen Städten ist Wohnraum knapp - deshalb schlägt Bauministerin Geywitz besonders Familien vor, aufs Land zu ziehen. Die Regierung fördere Projekte, die das Leben außerhalb von Großstädten attraktiver machen sollen.

Um die Wohnungsnot in den Städten zu lindern, will Bundesbauministerin Klara Geywitz mehr Menschen zum Umzug aufs Land bewegen. "In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,7 Millionen leer stehende Wohnungen. Der überwiegende Teil dieser Wohnungen befindet sich in ländlichen Regionen", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Gelinge es, das Leben auf dem Land attraktiver zu machen, würden sich mehr Menschen für ein Leben dort entscheiden und den Wohnungsmarkt in den Städten entlasten. Besonders für Familien mit Kindern biete der ländliche Raum "eine hohe Lebensqualität, weg vom Lärm der Großstadt".

Es brauche unter anderem mehr Digitalisierung und eine noch stärkere Verbreitung von Homeoffice, um mehr Menschen vom Leben im ländlichen Raum zu überzeugen, sagte Geywitz weiter.

790 Millionen Euro für den Erhalt von Innenstädten

Geywitz teilte mit, sie habe am Dienstag eine Verwaltungsvereinbarung zur Städtebauförderung unterzeichnet. "Allein im Jahr 2023 stellen wir erneut 790 Millionen Euro bereit, um damit Projekte zum Erhalt von Innenstädten und Ortskernen zu finanzieren und die Städte und Gemeinden lebenswerter zu gestalten." Darüber hinaus werde der öffentliche Nahverkehr mit dem geplanten Deutschlandticket verbessert.

Zuvor hatte bereits der Städte- und Gemeindebund dazu aufgerufen, Wohnungen auf dem Land zu nutzen, um die Wohnungsnot in den Metropolen zu lindern. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg nannte es sinnvoll, ländliche Regionen "mit guten Verkehrsverbindungen, etwa durch neue oder reaktivierte Bahnstrecken, besser zu erschließen, damit die Menschen dort gut und preiswert wohnen und leben können." Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr fertigzustellen, sei jedenfalls "kaum erreichbar".