
Öffentliches Gelöbnis "Die Bundeswehr hat einen festen Platz"
Stand: 12.11.2019 14:09 Uhr
In der Vergangenheit hatte es oft Proteste gegeben, doch heute blieb es ruhig: Hunderte Rekruten haben in Berlin ein öffentliches Gelöbnis abgelegt. Das Verteidigungsministerium wollte damit ein Zeichen setzen.
Bei einem feierlichen Gelöbnis von Bundeswehrrekruten vor dem Reichstagsgebäude hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Notwendigkeit einer wehrhaften Demokratie bekräftigt. "Die Bundeswehr verteidigt Deutschland gegen äußere Bedrohungen", sagte die CDU-Politikerin. Sie sei zugleich ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft. Kramp-Karrenbauer dankte den jungen Soldaten für ihren Entschluss zum Dienst in den Streitkräften.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sagte: "Wir leben seit bald 75 Jahren im Frieden, aber dieser Friede ist eben nicht selbstverständlich." Das Abhalten von öffentlichen Gelöbnissen begründete er damit, dass so unterstrichen werde, "dass die Bundeswehr einen festen Platz in unserer freiheitlichen Gesellschaft hat". Den Soldaten versprach er, dass das Parlament Einsatzentscheidungen sorgfältig abwägen und für die angemessene Ausrüstung der Streitkräfte sorgen werde.
Vor dem Reichstag legten am 64. Gründungstag der Bundeswehr insgesamt etwa 400 Rekruten ihr Gelöbnis ab. Insgesamt gab es deutschlandweit sechs öffentliche Gelöbnisse. In Berlin fand zuletzt am 20. Juli 2013 ein öffentliches Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude statt. Das erste war am 12. November 1955 abgehalten worden: Damals hatte der erste Verteidigungsminister der Bundesrepublik, Theodor Blank, den ersten 101 Freiwilligen der Bundeswehr ihre Ernennungsurkunden überreicht.
In früheren Jahren hatte es in Deutschland immer wieder Proteste und Störungen bei Gelöbnissen gegeben. Kritiker erklärten, es werde Militarismus öffentlich zur Schau gestellt.
Bundeswehr-Rekruten schwören Treueeid
tagesschau 20:00 Uhr, 12.11.2019, Ariane Reimers, ARD Berlin
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