
Ukrainer in Deutschland Mehr als 600.000 Geflüchtete
Flucht vor den russischen Bomben und Panzern - Millionen Menschen sind bereits aus der Ukraine geflohen. Allein in Deutschland wurden bereits mehr als 600.000 Geflüchtete erfasst, vor allem Frauen und Kinder.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges sind mehr als 600.000 Menschen aus der Ukraine in Deutschland als Flüchtlinge registriert worden. Das geht aus einer Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervor.
Von Ende Februar bis Ende April wurden bislang 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst, berichtet die Funke Mediengruppe aus der Statistik, die auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) basiert. Demnach waren unter den Erwachsenen gut 80 Prozent Frauen. Fast 40 Prozent der Geflüchteten sind Kinder.
Daten nur bedingt aussagefähig
Unklar ist allerdings, wie viele nach der Erfassung in Deutschland in ein anderes europäisches Land weitergereist sind oder trotz der Kämpfe in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Behördenangaben zufolge könne es sich um eine "erhebliche Zahl" handeln. Oft meldeten sich Personen nicht ab.
Nicht auszuschließen ist zudem, dass Flüchtlinge aus der Ukraine in dem Ausländerzentralregister doppelt erfasst wurden. Das Ausländerzentralregister ist eine bundesweite personenbezogene Datenbank, die das BAMF federführend betreibt. Die Statistik speist sich aus Angaben etwa aus den Ausländerbehörden, der Polizei und Meldebehörden vor Ort in den Ländern und Kommunen.
Weniger Flüchtlinge, mehr Heimkehrer
Die Zahl der neu in Deutschland ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine war zuletzt laut Bundespolizei im Vergleich zum März deutlich gesunken. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach unlängst zudem von täglich rund 20.000 Ukrainern, die allein von Polen aus wieder in ihr Heimatland zurückkehrten.
Insgesamt haben seit dem russischen Angriff am 24. Februar bereits mehr als fünf Millionen Menschen die Ukraine zumindest vorübergehend verlassen.