Die Rettungskräfte haben nach einem schweren Zugunglück einen der Waggons angehoben.

Zugunglück in Oberbayern Aufräumarbeiten gehen weiter

Stand: 05.06.2022 08:50 Uhr

Nach dem Zugunglück mit fünf Toten in Garmisch-Partenkirchen dauern die Aufräumarbeiten an. Unter anderem soll ein 250-Tonnen-Schienenkran eingesetzt werden. Die Ursache für den Unfall ist weiterhin unklar.

Nach der Bergung der Todesopfer vom Ort des Zugunglücks in Garmisch-Partenkirchen konzentrieren sich die Helfer nun auf die Aufräumarbeiten. Die Polizei ging nicht davon aus, dass noch weitere Tote gefunden würden. Ausgeschlossen wurde es aber nicht.

Bei dem Zugunglück, das eines der schwersten der vergangenen Jahre darstellt, waren fünf Menschen ums Leben gekommen und mehr als 40 weitere verletzt worden.

Aufräumarbeiten dauern noch einige Zeit

Bei den Aufräumarbeiten soll neben Kränen weitere schweres Bergegerät zum Einsatz kommen, darunter ein 250-Tonnen-Schienenkran aus Wanne-Eickel im Ruhrgebiet. Mit diesem solle unter anderem die Lok wieder ins Gleis gehoben werden, wie ein Bahnsprecher erläuterte. Die Arbeiten dürften noch einige Zeit dauern.

Insgesamt gestalteten sich die Bergungsarbeiten an den entgleisten Waggons schwierig. Zwei Versuche, umgestürzte Waggons anzuheben, waren zuvor gescheitert. Später gelang es, einen der Waggons anzuheben, wodurch die Einsatzkräfte laut Polizei das fünfte Todesopfer fanden.

Weiterhin soll die Bundesstraße neben den Gleisen voraussichtlich bis Mitte der Woche einseitig gesperrt bleiben. Von der Autobahn 95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen werde der Verkehr in Sindelsdorf im Landkreis Weilheim-Schongau abgeleitet, wie die Polizei mitteilte.

Abtransport von verunglücktem Zug geht trotz schwerem Gerät langsam voran

Judith Schacht, BR, tagesschau 11:00 Uhr

Ursache noch nicht klar

Unklar ist immer noch, weshalb die Regionalbahn kurz nach ihrer Abfahrt in Richtung München aus den Gleisen sprang. Eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug hatte es zuvor nicht gegeben. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zufolge waren alle Experten vor Ort der Meinung, "dass die wahrscheinlichste Ursache ein technischer Defekt am Gleis oder am Zug sein müsste".

Ermittler vernahmen mittlerweile den Lokführer, teilten aber nichts über den Inhalt der Vernehmung mit.

Beate Posch, BR, 04.06.2022 21:26 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 05. Juni 2022 um 09:00 Uhr.