Karlsruhe: Die Außenaufnahme der Bundesanwaltschaft.

Razzien in mehreren Bundesländern Ex-EU-Diplomat soll für China spioniert haben

Stand: 15.01.2020 11:51 Uhr

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen drei Personen wegen Spionageverdachts: Es habe Durchsuchungen in mehreren Ländern gegeben. Unter Verdacht steht laut "Spiegel" ein Ex-EU-Diplomat.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen drei Personen wegen Spionageverdachts. Es habe Durchsuchungen in mehreren Ländern gegeben, teilte die Behörde mit. Unter Verdacht steht laut "Spiegel" ein Ex-EU-Diplomat.

Hat ein ehemaliger EU-Diplomat für China spioniert? Wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit hat die Bundesanwaltschaft gegen drei Verdächtige Ermittlungen aufgenommen. Es habe Durchsuchungen in Berlin, Brüssel, Baden-Württemberg und Bayern gegeben, bestätigte ein Sprecher der Behörde in Karlsruhe.

Zu Einzelheiten des Falls und der Verdächtigen äußerte sich ein Sprecher der Karlsruher Behörde aber nicht. Festnahmen gab es bei den Razzien demnach keine.

Die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe

Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Spionageverdachts gegen drei Verdächtige.

Spionage für China?

Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über die Ermittlungen berichtet. Demnach geht es um einen ehemaligen EU-Diplomaten und zwei Mitarbeiter einer deutschen Lobbyfirma. Der frühere Diplomat soll dem Bericht zufolge seit dem Ende seiner Karriere bei der EU 2017 bei einer großen deutschen Lobbyfirma gearbeitet und ab diesem Jahr "private und geschäftliche Informationen" an das chinesische Ministerium für Staatssicherheit geliefert haben.

Auch die beiden anderen Verdächtigen arbeiten demnach bei dem Unternehmen und sollen von dem ehemaligen Diplomaten angeworben worden sein. Einem der Männer wird laut "Spiegel" ebenfalls Spionage vorgeworfen. Der andere soll sich lediglich dazu bereit erklärt haben.

Bei dem Unternehmen soll es sich dem Bericht zufolge um eine führende Lobbyfirma handeln, die früher auch bekannte Großunternehmen beriet.

Einzelheiten zu den Beschuldigten und den betroffenen Unternehmen nannte der "Spiegel" nicht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. Januar 2020 um 12:00 Uhr.