DeutschlandTrend

DeutschlandTrend für ARD-Morgenmagazin Bürger glauben wieder an Bestand der Koalition

Stand: 21.01.2011 09:43 Uhr

Die große Mehrheit der Bürger traut Kanzlerin Merkel zu, die Koalition diese Legislaturperiode lang zusammenzuhalten: 61 Prozent der Befragten im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin - im Juli 2010 waren es nur 52 Prozent. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, hätte Schwarz-Gelb aber keine Mehrheit.

Das Vertrauen der Bürger in ein Fortbestehen der Regierungskoalition ist im Vergleich zum Juli 2010 erstarkt: Die klare Mehrheit der Befragten, nämlich 61 Prozent, traut Kanzlerin Angela Merkel zu, die schwarz-gelbe Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode zusammenzuhalten. Vor einem halben Jahr waren es nur 52 Prozent. Damals glaubten 42 Prozent, dass die Koalition vor der regulären Bundestagswahl im Jahr 2013 zerbricht. Mittlerweile erwartet das nur noch ein Drittel (33 Prozent) der Befragten.

FDP wäre laut Sonntagsfrage nicht im Bundestag

Wenn allerdings am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme Rot-Grün auf eine Mehrheit. Die SPD legt demnach im Vergleich zum DeutschlandTrend von Anfang Januar um zwei Punkte zu und käme auf 28 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen erreichen unverändert 19 Prozent. Eine Koalition beider Parteien läge damit bei 47 Prozentpunkten, was für eine Mehrheit der Sitze im Bundestag reichen würde.

Der CDU oder CSU würden derzeit nur noch 34 Prozent der Bundesbürger ihre Stimme geben. Das sind im Vergleich zur Befragung zu Jahresbeginn zwei Punkte weniger. Die FDP verharrt bei der Sonntagsfrage seitdem unverändert bei vier Prozent. Sie wäre also nicht mehr im Bundestag vertreten.

Einen Punkt abwärts geht es für Linkspartei: Acht Prozent der Befragten würden sie wählen. Die sonstigen Parteien liegen laut der Umfrage jetzt bei sieben Prozent.

Dioxin-Skandal schadet Aigner

Bei der Frage nach der Beliebtheit der Minister hat der Dioxin-Skandal ganz klar Bundesagrarministerin Ilse Aigner geschadet. Laut dem DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin sind nur 34 Prozent der Befragten mit der Arbeit der CSU-Politikerin zufrieden. Im Winter 2009 hatten noch 44 Prozent einen guten Eindruck von der Ministerin. Derzeit halten 37 Prozent der Bundesbürger Aigner für keine gute Besetzung an der Spitze des Landwirtschaftsministeriums.

Eine gute Figur macht nach Ansicht vieler Befragten dagegen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Der CDU-Politiker, der innerhalb der Koalition zuletzt wegen seiner Position in der Frage von Steuervereinfachungen auf Widerstand stieß, kommt auf 60 Prozent Zustimmung - ein Prozentpunkt mehr als beim Start der schwarz-gelben Bundesregierung im November 2009. Unzufrieden mit der Arbeit Schäubles ist ein Drittel der Befragten (33 Prozent).

Zu Guttenberg bleibt in der Beliebtheitsskala vorn

In der Beliebtheitsskala übertrumpft wird Schäuble lediglich durch den Verteidigungsminister. 77 Prozent der Befragten halten Karl-Theodor zu Guttenberg für eine gute Besetzung. Das sind 24 Prozentpunkte mehr als im November 2009. Derzeit sind nur 15 Prozent mit der Arbeit des Ministers nicht zufrieden. Allerdings: Die Befragung fand statt, bevor die Umstände des Todesfalls in Afghanistan und der Vorfälle auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" bekannt wurden.

Zu den Verlierern unter den Ministern im Kabinett von Bundeskanzlerin Merkel gehört Guido Westerwelle. Nur jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) ist mit dem Außenminister zufrieden. Das sind 23 Punkte weniger als im November 2009 (damals waren es 42 Prozent). 74 Prozent der Bundesbürger sind dagegen zurzeit vom Außenminister enttäuscht und halten ihn für keine gute Besetzung.

Der DeutschlandTrend ist eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD. Befragt wurden am 18. und 19. Januar 1000 Bundesbürger.