DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend Februar 2006 Merkel erreicht Beliebtheitsrekord

Stand: 02.02.2006 11:52 Uhr

Angela Merkel erfährt zurzeit eine höhere Zustimmung als ihr Vorgänger Schröder während seiner gesamten Amtszeit: 80 Prozent der Deutschen sind nach der aktuellen Umfrage mit der Arbeit der Regierungschefin zufrieden. Auch die Unionsminister in der großen Koalition können von der guten Stimmung profitieren.

Gut zehn Wochen nach ihrer Vereidigung erfährt Bundeskanzlerin Angela Merkel eine höhere Zustimmung, als für Kanzler Schröder je gemessen wurde: 80 Prozent der Deutschen sind mit ihrer politischen Arbeit zufrieden. Mit diesem Ergebnis kann sich die Regierungschefin innerhalb eines Monats um 13 Punkte verbessern. In der Altersgruppe der 18 bis 34 Jährigen waren 73 Prozent zufrieden mit der Kanzlerin.

Direktwahl des Bundeskanzlers: Merkel klar vorn

Auch bei der Direktwahlfrage setzt sich Merkel klar gegen ihre möglichen Herausforderer durch: Könnten die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen, würden sich 55 Prozent für sie und 32 Prozent für den SPD-Chef Matthias Platzeck entscheiden. Stünden Angela Merkel und Franz Müntefering zur Wahl, würden sich 59 Prozent für die Amtsinhaberin und 27 Prozent für den jetzigen Vizekanzler entscheiden.

Unionsminister ebenfalls besser bewertet

Die Zustimmung für Merkel spiegelt sich auch in der allgemeinen Bewertung der Regierungsarbeit. 45 Prozent finden, die Kanzlerin und die Unionsminister arbeiten in der großen Koalition erfolgreicher als Franz Müntefering und die SPD-Minister. Nur 20 Prozent der Befragten werten die Arbeit der SPD-Minster als erfolgreicher.

Union bei Wirtschaft und Arbeit vorn, SPD bei Sozialem

Nach Meinung der Befragten liegt die Union vor allem in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik vorn: Die Union ist wie bereits unmittelbar vor der Bundestagswahl die Partei, der mit Abstand am ehesten zugetraut wird, den Wirtschaftsstandort voranzubringen (58 Prozent) und Arbeitsplätze zu schaffen (47 Prozent). Außerdem sind die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) der Meinung, die Union vertrete am besten Deutschlands Interessen im Ausland. Die Sozialdemokraten können sich seit der Bundestagswahl allerdings deutlich verbessern, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht: 52 Prozent trauen ihr am ehesten zu, dafür zu sorgen. Das ist eine Steigerung um sieben Prozentpunkte seit September 2005.

Zwei Drittel gegen frühere Rente mit 67

Die frühere Einführung der Rente mit 67 stößt bei fast zwei Dritteln der Bundesbürger auf Ablehnung. 64 Prozent insgesamt halten es für nicht richtig, das Rentenalter schneller als bisher vorgesehen auf 67 Jahre anzuheben, um die Rentenkasse zu stabilisieren und höhere Rentenversicherungsbeiträge zu vermeiden. Dabei ist die Ablehnung in den ostdeutschen Bundesländern deutlich größer als im Westen: 75 Prozent der Wähler in Ostdeutschland sind gegen diesen Schritt, in Westdeutschland sind es 62 Prozent.

Beliebteste Politiker werden noch beliebter

In der Liste der beliebtesten Politiker Deutschlands gewinnen neben Angela Merkel alle Politiker an Sympathie. Mit der Arbeit von SPD-Chef Matthias Platzeck sind knapp zwei Drittel (65 Prozent) einverstanden, das sind acht Punkte mehr als im letzten ARD-DeutschlandTrend vor einem Monat. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering kommt auf eine Zustimmung von 59 Prozent (+7), Innenminister Wolfgang Schäuble auf 56 Prozent (+4). Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (53 Prozent, +7), Finanzminister Peer Steinbrück (51 Prozent, +6) und Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (51 Prozent, +5) können sich gegenüber Januar verbessern.

Kaum Veränderungen bei der Sonntagsfrage

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf einen Stimmenanteil von 40 Prozent, die SPD auf 32 Prozent. Die Grünen kämen nunmehr auf 7 Prozent. Während die FDP mit 8 Prozent rechnen könnte, bleibt die Linkspartei stabil bei einem Stimmenniveau von 9 Prozent. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 4 Prozent. Auch in dieser Konstellation bliebe es dabei, dass - von Drei-Parteien-Konstellationen abgesehen - lediglich eine große Koalition über eine Mehrheit verfügen würde.

Bei den 18 bis 34-Jährigen hat die SPD die Nase leicht vorn. 36 Prozent würden für die Sozialdemokraten, 35 Prozent die Union wählen.