
Martin Huber Plagiatsvorwürfe gegen CSU-Generalsekretär
Gegen den neuen CSU-Generalsekretär Huber stehen Plagiatsvorwürfe im Raum. Ein Experte will in Hubers Dissertation einem Medienbericht zufolge zahlreiche Plagiate gefunden haben.
Kurz nach seiner Ernennung sind Plagiatsvorwürfe gegen den neuen CSU-Generalsekretär Martin Huber laut geworden. Wie die "Bild am Sonntag" (BamS) berichtet, stieß der Experte Jochen Zenthöfer in Hubers Dissertation auf zahlreiche Plagiate. Allein auf den ersten 26 Seiten fänden sich insgesamt 25 Zitate ohne oder mit falscher Quellenangabe. "Mit dieser Arbeit hätte Herr Huber nicht promoviert werden dürfen", sagte Zenthöfer dem Blatt. Es lägen "eklatante Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis vor".
Neben Textstellen, deren Herkunft offenbar überhaupt nicht angegeben sei, greife Huber in der Arbeit immer wieder zu der Methode, nach abgeschriebenen Passagen lediglich einzelne Sätze als Zitat kenntlich zu machen. Thema von Hubers Doktorarbeit aus dem Jahr 2008: "Der Einfluss der CSU auf die Westpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1954 bis 1969 im Hinblick auf die Beziehungen zu Frankreich und den USA".
"Nach bestem Wissen und Gewissen erstellt"
Der FDP-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Martin Hagen, forderte Huber auf, seinen Doktortitel vorerst nicht mehr zu führen. Huber selbst sagte der BamS, er habe seine Doktorarbeit "nach bestem Wissen und Gewissen erstellt". Dennoch bitte er "aus Gründen der Transparenz" die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Arbeit erneut zu überprüfen.
Huber hatte in dieser Woche die Nachfolge von Stephan Mayer als CSU-Generalsekretär angetreten. Dieser war nach nur wenigen Wochen im Amt offiziell aus "gesundheitlichen Gründen" zurückgetreten. Vorausgegangen war ein offenbar eskalierter Streit um das Privatleben Mayers, bei dem dieser einen Journalisten bedroht haben soll.