
Schleswig-Holstein plant App Erst das Smartphone, dann der Strand
Stand: 07.06.2020 11:53 Uhr
Den spontanen Strandbesuch wird es in Schleswig-Holstein nicht geben. Stattdessen muss via Smartphone-App ein Platz reserviert werden, kündigte Ministerpräsident Günther an. Damit will er "Sardinenbüchsen" vermeiden.
Die schleswig-holsteinische Regierung will in der bevorstehenden Urlaubszeit überfüllte Strände verhindern. "Dass alle dicht an dicht wie in der Sardinenbüchse liegen, wird es bei uns nicht geben", machte Ministerpräsident Daniel Günther deutlich. Er kündigte die Fortsetzung der strengen Kontrollen an.
Der Tag am Strand soll per App organisiert werden können. "Man kann über die App anmelden, dass man in einem bestimmten Zeitraum an einen Strandabschnitt will", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag" zu den Plänen für das Buchungssystem. "Wenn dort noch Platz ist, bucht man sich ein und hat dann eine Zugangsberechtigung."

Ministerpräsident Günther will überfüllte Strände verhindern. Bild: dpa
Entwickelt wurde das Programm demnach von der Gemeinde Scharbeutz. Nun könne es auch von anderen Orten genutzt werden.
"Erster Test hat funktioniert"
Den Verlauf des Himmelfahrts- und des Pfingstwochenendes wertete Günther als gutes Zeichen für den Tourismus. "Beide Wochenenden sind in den Tourismusorten gut verlaufen. Es gab gelegentlich Absperrungen, wenn zu viele Tagesgäste kamen. Aber der erste Test auf die Sommersaison hat funktioniert."
Inseln sollen entlastet werden
Außerdem kündigte er Neuerungen im Umgang mit Quarantänefällen auf den Inseln an. Um die Krankenversorgung etwa auf Sylt bei einem Corona-Ausbruch nicht zu überfordern, gelte inzwischen, "dass im Quarantänefall Urlauber nicht auf der Insel bleiben, sondern innerhalb eines Tages an den eigenen Wohnort zurückkehren müssen", sagte Günther der Zeitung.
"Das Gesundheitsamt wird anordnen, wie die Rückreise sicher angetreten wird. Wenn jemand kein eigenes Auto hat, dann kann das auch mal die Taxifahrt sein."