
Corona-Schutzmaßnahmen Ende der Maskenpflicht weiter umstritten
Mit dem Ende vieler Corona-Schutzmaßnahmen fällt auch die Maskenpflicht in Innenräumen. Während FDP-Vize Kubicki die Lockerungen begrüßt, sind Patientenschützer, Lehrkäfte und Mediziner besorgt.
Ohne Maske in den Supermarkt, zum Shopping oder in den Unterricht - für den stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki macht Deutschland an diesem Wochenende einen wichtigen Schritt in Richtung Normalität. Die Maskenpflicht gilt dann in der Regel nur noch in Bus und Bahn, in Krankenhäusern oder Pflegeheimen.
Patientenschützer und Lehrkräfte besorgt
Patientenschützer halten die Lockerungen für unverantwortlich. Masken sollten auch beim Einkaufen bleiben, findet der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Auch andere Instrumente wie konsequentes Testen würden leichtfertig aus der Hand gegeben, wo es die Hochrisikogruppe schütze, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Kritik kommt auch aus den Schulen: Der Deutsche Philologenverband ruft zum freiwilligen Tragen von Masken im Unterricht auf. Die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das Ende der Maskenpflicht passe nicht zu den aktuell hohen Infektionszahlen.
Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind Hotspots
Auch die Chefin der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, dringt auf die Beibehaltung der Maskenpflicht in Innenräumen. Das können die Bundesländer nach dem neuen Infektionsschutzgesetz aber nur durchsetzen, wenn sie eine Stadt, Region oder das ganze Bundesland als Hotspot einstufen.
Aktuell tun das nur Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, andere Länder wie Bayern oder Baden-Württemberg sehen dafür keine ausreichende rechtliche Grundlage.
Zwei Drittel für Maskenpflicht
Auch in der Bevölkerung sind offenbar noch viele skeptisch, was das Einkaufen ohne Maske angeht: Im jüngsten ARD-DeutschlandTrend hielten es rund zwei Drittel der Befragten für falsch, die Maskenpflicht aufzuheben. Ein Drittel hält es dagegen für richtig.