Ermittler an der Regionalbahn bei Aachen

Zwischenfall bei Aachen Verletzte bei Messerangriff in Zug

Stand: 13.05.2022 19:06 Uhr

Ein Mann hat in einem Zug bei Aachen mit einem Messer auf Reisende eingestochen und fünf Menschen verletzt. Der Verdächtige wurde festgenommen. Innenminister Reul spricht von einer Amoktat.

In einem Regionalzug in Nordrhein-Westfalen hat ein Mann mit einem Messer auf Mitreisende eingestochen und dabei fünf Menschen und sich selbst verletzt. Der 31-Jährige habe nach bisherigen Erkenntnissen "wahllos und willkürlich" Passagiere mit dem Messer attackiert, sagte Landesinnenminister Herbert Reul in Düsseldorf. "Opfer und Täter standen in keinerlei Beziehung zueinander", sagte er. "Nach allem, was wir bisher wissen, müssen wir bei dieser Tat von einer Amoktat ausgehen", sagte der CDU-Politiker.

Täter wurde überwältigt

Den Angaben zufolge ereignete sich der Angriff am Morgen in einem Regionalzug nach Aachen, kurz nachdem dieser den Bahnhof Herzogenrath verlassen hatte. Einem 60 Jahre alten Bundespolizisten, der sich zufällig im Zug befand, sei es mithilfe zweier weiterer Passagiere gelungen, den Angreifer zu überwältigen. In der Bahn hätten sich etwa 270 Fahrgäste befunden.

Nach Messerattacke bei Aachen: Polizisten führen den mutmaßlichen Täter ab

Nach der Messerattacke in einem Zug bei Aachen: Polizisten führen den mutmaßlichen Täter ab. Er soll laut Innenminister Reul "wahllos" Passagiere mit einem Messer attackiert haben.

Ermittler: Keine Hinweise auf islamistisches Motiv

Anhaltspunkte für eine islamistische Tat haben die Ermittler laut der Staatsanwaltschaft Aachen nicht. "Für ein islamistisches Motiv der Tat haben wir bislang nichts Belastbares", sagte eine Sprecherin. Es gebe aber Zweifel, ob der Verdächtige schuldfähig ist - dies werde nun geprüft.

Zunächst hatte es geheißen, dass ein mögliches islamistisches Motiv des Mannes geprüft werde.

Verdächtiger wurde 2017 als "islamistischer Prüffall" geführt

Bei dem mutmaßlichen Täter handle es sich um einen 31 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen, der gebürtig aus dem Irak stamme. Im Jahr 2017 sei er als sogenannter islamistischer Prüffall geführt worden, seitdem habe es "keine Auffälligkeiten" gegeben, sagte Reul. Allerdings sei der Mann unter verschiedenen Namen aufgetreten.

Von den Verletzten hätten mehrere Menschen Schnittverletzungen an den Händen und im Gesicht davongetragen, sagte Reul. Vier Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht. Auch der Täter, der zunächst in Gewahrsam gebracht wurde, war demnach verletzt und kam später in ein Krankenhaus.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 13. Mai 2022 um 16:00 Uhr.