Menschen in Wuhan stehen mit weitem Abstand Schlange.
Chronik

Coronavirus Der Ausbruch einer Pandemie

Stand: 27.01.2022 11:23 Uhr

Anfang 2020 hat sich das Coronavirus weltweit ausgebreitet. Zunächst war China schwer getroffen, andere Staaten wähnten sich in Sicherheit. tagesschau.de dokumentiert, wie eine lokale Epidemie zur Pandemie wurde.

6. Januar - WHO beobachtet neue Viruserkrankung

Eine neue Viruserkrankung, die in China um sich greift, lässt die Weltgesundheitsorganisation aufhorchen.

Wie gefährlich die Krankheit ist, ist noch unklar. "Es gibt begrenzte Informationen, um das Gesamtrisiko dieser Häufung von Lungenerkrankungen unbekannter Ursache einzuschätzen", hieß es von der WHO. Bislang empfiehlt sie für Reisende noch "keine besonderen Vorkehrungen". Mehr als 120 Menschen stünden derzeit unter Beobachtung.

9. Januar - Neue Lungenkrankheit durch unbekannten Coronavirus-Typ

In China wird eine neue Lungenkrankheit entdeckt. Sie geht auf einen bislang unbekannten Coronavirus-Typ zurück. Berichten zufolge sollen daran 60 Menschen in der Provinz Hubei erkrankt sein.

Die chinesischen Behörden betonen: Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt die Aussagen der chinesischen Behörden im Kern. Das China-Büro der WHO erklärt, die Volksrepublik verfüge über die Ressourcen, um einen solchen Krankheitsausbruch zu bewältigen. Das neue Virus müsse nun in den kommenden Wochen genauer untersucht werden.

11. Januar - Erster Corona-Todesfall in China

Am 11. Januar meldet China den ersten Corona-Todesfall. Zu diesem Zeitpunkt sind in der chinesischen Provinz Hubei 41 Infektionen festgestellt worden, sieben Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand, zwei konnten bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Nach unbestätigten Medienberichten in Hongkong soll es sich bei dem gestorbenen Patienten um einen 61-jährigen Mann handeln, der auch an Krebs und einer chronischen Lebererkrankungen gelitten habe. Er verstarb den Angaben zufolge bereits zwei Tage zuvor.

17. Januar - Zweiter Corona-Todesfall in China

An diesem Freitag melden die chiesischen Behörden einen zweiten Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus.

18. Januar - Offiziell 62 Coronafälle in China, tatsächlich mehr?

Die Zahl der Corona-Infektionen in China macht an diesem Tag einen Sprung - um 17 Infizierte auf 62. Forscher vermuten schon jetzt, dass deutlich mehr Leute das Virus in sich tragen.

19. Januar - Klon-Haustier und Protest-Auswirkungen

An diesem Tag spielen in den deutschen Nachrichten (noch) andere Themen eine Rolle beim Blick nach China und Asien. So klont eine Firma aus den Zellen eines verstorbenen Haustiers einen Nachfolger. Und in Hongkong stellt sich - noch - die Frage, ob die Proteste die Wirtschaft geschwächt haben.

20. Januar - Coronavirus auch in Südkorea, Japan, Thailand

China meldet mehr als 200 Corona-Infektionen. Das Virus ist inzwischen auch in drei weiteren Ländern angekommen: in Südkorea, Japan und Thailand gibt es Infizierte.

Immer häufiger kommen Fragen auf: Woher kommt das Virus? Wissenschaftler haben die Spuren des neuartigen Erregers zu einem Fischmarkt in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan zurückverfolgt. Sie gehen davon aus, dass dort verkaufte Tiere mit dem Virus infiziert waren und sich daran erstmals Menschen ansteckten. Der Markt wurde Anfang des Jahres geschlossen und desinfiziert.

21. Januar - Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich

Das neuartige Coronavirus kann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das betätigt der chinesische Wissenschaftler Zhong Nanshan, der das Expertenteam der Nationalen Gesundheitskommission in Peking leitet.

Diese neue Erkenntnis bewegt die Weltgesundheitsorganisation dazu, eine Krisensitzung einzuberufen.

Erstmals wird ein Corona-Fall in den USA gemeldet. Der Mann war aus der chinesischen Metropole Wuhan nach Seattle gereist.

22. Januar - China stoppt Verkehr aus der und in die Krisenregion Wuhan

Neun Tote, 470 Infizierte - so lautet die Bilanz an diesem Morgen in China. Die dortigen Fachleute befürchten, dass das Coronavirus mutieren könnte.

Um eine Ausbreitung zu verhindern, ordnet Peking einen Stopp von Zug- und Flugverbindungen von und nach Wuhan, das Zentrum der Erkrankungen, an.

23. Januar - WHO: noch keine "internationale Notlage"

Die Weltgesundheitsorganisation sieht angesichts der sich ausbreitenden Corona-Infektion noch keine "internationale Notlage".

China streicht aber aufgrund der Situation die großen Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest.

24. Januar - 37 Millionen Menschen in China von Einschränkungen betroffen

An diesem Freitag sind 37 Millionen Menschen in China aufgrund des Corona-Virus von Einschränkungen wie eingestellten Zug-, Flug- und öffentlichen Verkehrsverbindungen betroffen. In der Provinz Hubei wurden bislang 870 Infizierte registriert.

Bundesgesundheitsminister Spahn fordert einen umsichtigen Umgang mit der Situation in Deutschland. Er sei mit Experten im Gespräch, aber auch im internationalen Austausch über die Corona-Lage.

25. Januar - Das Virus erreicht Europa

1300 Infizierte, 43 Tote - das sind die Zahlen an diesem Morgen aus China. Auch in Europa ist das Virus angekommen. Frankreich meldet drei Fälle - einen in Bordeaux, zwei in Paris.

Als Reaktion auf die "französischen" Fälle gibt es auch in Deutschland die Forderung: Die Krankenhäuser müssen sich auf das Virus vorbereiten.

26. Januar - China verlängert Neujahrsferien, um Infektion einzudämmen

China verlängert die Neujahrsferien wegen der Coronavirus-Ausbreitung. Mit der Maßnahme sollten größere Menschenansammlungen und damit eine weitere Verbreitung des Erregers verhindert werden.

27. und 28. Januar - Erster Corona-Fall in Deutschland

Eigentlich ist es eine Nachricht des Vorabends, aber so richtig schlägt sie erst an diesem Dienstag Wellen: Es gibt einen ersten Coronafall in Deutschland. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Mann aus dem Landkreis Starnberg. Er werde medizinisch überwacht und isoliert.

Menschen, die engen Kontakt mit dem Patienten hatten, würden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert.

In China haben sich inzwischen mehr als 4500 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 100 sind gestorben. Auch die Hauptstadt Peking ist inzwischen betroffen.

Im Laufe des Dienstags wird klar: Der erste deutsche Corona-Infizierte hat sich während einer Schulung bei einer chinesischen Kollegin angesteckt.

An diesem Dienstag warnt der Berliner Virologe Christian Drosten im tagesschau.de-Interview: "Es könnte eine Pandemie auf uns zukommen." Er erläutert dazu näher:

Die Symptome bei dieser Erkrankung beginnen mit Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Viele Leute nehmen solche Symptome nicht ernst und gehen trotzdem arbeiten. Das ist ein ganz normales Verhalten. Und das Gefährliche ist, wenn in dieser Situation die Krankheit bereits übertragen wird. Ich bin über diesen neuen Befund, dass wir offenbar so milde Symptome zu Beginn dieser Erkrankung haben, überrascht und besorgt. Denn so lässt die Verbreitung sich nur schwer kontrollieren.

29. Januar - Airlines stoppen China-Flüge, in Bayern drei weitere Erkrankte

In Bayern werden drei weitere Corona-Fälle gemeldet. Alle stehen in Verbindung zum Automobilzulieferer Webasto, für den auch der erste deutsche Corona-Patient arbeitet.

Große Luftfahrtgesellschaften setzen ihre China-Flüge aus. Erst meldet British Airways einen Stopp, im Laufe des Tages auch die Lufthansa.

Noch befinden sich 90 Deutsche in der besonders vom Coronavirus betroffenen Region Wuhan in China. Die Straßen der Metropole seien "wie ausgestorben", berichten sie.

30. Januar - WHO: "Notlage von internationaler Tragweite"

7711 Infektionen, 170 Tote, so lauten an diesem Morgen die Corona-Zahlen in China. Das Virus hat sich inzwischen in alle Provinzen des Landes ausgebreitet.

Die Tatsache, dass es bislang nur einige Dutzend Fälle im Ausland gebe, sei den rigorosen Maßnahmen Chinas zu verdanken - so Ende Januar die Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Am Abend erklärt die WHO die "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite". Die Auswirkungen des Virus seien so massiv, dass man noch nicht abschätzen könne, welchen Schaden das Virus anrichten werde.

31. Januar - Luftwaffe holt deutsche aus chinesischem Wuhan

Die Bundesärztekammer warnt: Deutsche Kliniken seien schlecht auf eine große Infektionswelle wie möglicherweise durch das Coronavirus vorbereitet. Es fehle an Personal, aber auch an Möglichkeiten, Patienten einzeln und durch Schleusen geschützt unterzubringen.

Die Bundesregierung schickt eine Maschine der Luftwaffe nach China. Sie soll deutsche Reisende aus Wuhan zurückholen.

1. Februar - Einreiseverbote für China-Reisende

Mehrere Staaten verhängten Einreiseverbote für Reisende aus China - unter anderem die USA.

2. Februar - Erstmals Corona-Toter außerhalb Chinas

China hat inzwischen mehr als 300 Corona-Tote zu beklagen. Erstmals stirbt auch ein Mensch außerhalb Chinas an der Virusinfektion. Es handelt sich um einen 44-jährigen Mann aus Wuhan, der auf die Philippinen gereist war.

In Deutschland landet eine Maschine mit China-Rückkehrern. Sie werden für 14 Tage in einer Kaserne in Germersheim in Rheinland-Pfalz untergebracht - zwei Wochen sind die maximale Inkubationszeit des neuartigen Coronavirus. Am Vormittag heißt es: Unter den mehr als 100 Menschen sind zwei, die sich mit dem Vorus infiziert haben.

Bislang gingen Experten davon aus, dass sich das Virus vor allem durch Tröpfcheninfektion ausbreitet. Nun gibt es einen weiteren möglichen Infektionsweg. Die Lungenkrankheit könnte nach Erkenntnis des Renmin-Hospitals der Universität Wuhan und des Virus-Instituts der chinesischen Akademie der Wissenschaften auch über das Verdauungssystem verbreitet werden. Das Virus wurde auch in Stuhlproben und Rektalabstrichen gefunden, nachdem die Mediziner festgestellt hatten, dass einige Patienten allein Durchfall statt üblicherweise Fieber bekommen haben, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.

3. Februar - Spahn: Deutschland ist gut auf Corona-Ausbruch vorbereitet

Zu Beginn dieser ersten Februarwoche zeigt sich Bundesgesundheitsminister Spahn optimistisch: Deutschland sei gut auf einen Conrona-Ausbruch und auf andere Krankheiten vorbereitet.

4. Februar - Weltgesundheitsorganisation sieht noch keine Pandemie

Inzwischen haben sich mehr als 20.000 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert - die meisten von ihnen in China. Zwei Todesfälle gibt es außerhalb des chinesischen Festlandes. Einer von ihnen ist ein 39-Jähriger aus Hongkong, der kurz zuvor in Wuhan gewesen war.

Die Weltgesundheitsorganisation sieht die Corona-Ausbreitung noch nicht als Pandemie an. Die Kriterien dafür seien erst erfüllt, wenn es auf mindestens zwei Kontinenten eine anhaltende Weiterverbreitung einer Krankheit gibt.

5. Februar - 500 Corona-Tote in China

In China erreicht die Zahl der Coronainfizierten einen neuen Höchststand. Inzwischen sind in dem Land 500 Menschen an dem neuartigen Virus gestorben.

Zwei Kreuzfahrtschiffe mit Tausenden Passagieren werden festgesetzt. Es werden Corona-Fälle an Bord nachgewiesen und man befürchtet, dass sich das Virus an Bord ausbreitet.

6. Februar - 7,5 Millionen für Forschung zu Corona-Impfstoff

Forscher weltweit arbeiten daran, einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu finden. Das Tübinger Biotechnologie-Unternehme CureVac erhält 7,5 Millionen Euro für die Erforschung einer entsprechenden Arznei.

In Deutschland ist die Gesamtzahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 13 gestiegen. Der Erreger wurde auch bei der Frau eines Patienten aus Bayern nachgewiesen. Weltweit gibt es nun mehr als 28.200 Erkrankungen.

7. Februar - Weitere Corona-Fälle auf Kreuzfahrtschiff, Reeder reagieren

Auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" gibt es weitere Corona-Fälle. Insgesamt haben sind auf dem Schiff, das sich vor Japan befindet, nun 61 Menschen infiziert.

Die Reedereien verschärfen ihre Reiseregeln. Wer 14 Tage vor dem geplanten Antritt einer Kreuzfahrt in China, Hongkong oder Macau war, darf nicht an Bord.

8. Februar - Coronavirus wirkt sich auf Chinas Wirtschaft aus

Das Coronavirus hat auch Folgen für die Wirtschaft. Das spüren chinesische Unternehmen, aber auch deutsche Hersteller wie Volkswagen, da Zulieferer ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können.

In Frankreich gibt es fünf neue Corona-Fälle. Es handelt sich um britische Skiurlauber.

9. Februar - Mehr Tote als bei SARS-Pandemie 2002/2003

Am neuen Coronavirus sind mehr Menschen gestorben als durch die SARS-Pandemie 2002/2003.

In Berlin treffen 20 deutsche China-Rückkehrer ein. Sie waren von der Luftwaffe nach Hause geholt worden und müssen nun für 14 Tage in Quarantäne.

10. Februar - China nur "Spitze des Eisbergs"

Der Beginn der Woche bedeutet in China nach den behördlich verordneten Zwangsfeiertagen zwar eine Rückkehr zur Arbeit. Trotzdem kann in dem vom Coronavirus immer noch stark betroffenen Land noch keine Rede von einer Rückkehr zur Normalität sein.

Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet, dass die Fälle in China nur die "Spitze des Eisbergs" sein könnten.

In Großbritannien werden vier neue Infektionsfälle verzeichnet. Unterdessen beraten die EU-Gesundheitsminister über einheitliche Einreisekontrollen, eine drohende Medikamentenknappheit wegen Produktionsunterbrechungen in China und die beschleunigte Entwicklung eines Impfstoffes.

11. Februar - WHO nennt Krankheit Covid-19 und bezeichnet das Virus als "Feind der Menschheit"

Mehr als 1000 Menschen sind in China nun am Coronavirus gestorben. Bei 42.000 wurde eine Infektion festgestellt.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation bezeichnet das Virus als "Feind der Menschheit". Experten sollen auf einem Gipfel über Ursprung, Übertragung und Bekämpfung beraten. Die Fachleute geben der Lungenkrankheit den Namen Covid-19 - abgeleitet von Corona, Virus und Disease, dem englischen Wort für Krankheit - ergänzt um das Jahr seiner Entdeckung 2019.

12. Februar - Deutsche Wirtschaft warnt vor Corona-Krisenfolgen

Die Zahl der Todesopfer des Coronavirus in China steigt an diesem Morgen auf mehr als 1100.

Die deutsche Wirtschaft befürchtet die Folgen der Corona-Krise in China, denn das Land ist ein wichtiger Handelspartner, ein wichtiger Markt für deutsche Unternehmen. Gleichzeitig werden deutsche Firmen auch von chinesischen Partnern beliefert.

In Deutschland sind 16 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Der bayerische Automobilzulieferer Webasto hatte seine Firmenzentrale zwei Wochen lang geschlossen, um weitere Ansteckungen unter den Mitarbeitern zu verhindern. Jetzt öffnet er seinen Hauptsitz wieder.

13. Februar - WHO und EU beraten über Kampf gegen Coronavirus

Die Weltgesundheitsorganisation hat sich mit Experten aus der ganzen Welt über das Coronavirus beraten. Die Fachleute und die WHO sind verhalten optimistisch. Im Kampf gegen die Krankheit zählen Fortschritte bei Diagnose, Therapie und bei der Suche nach einem Impfstoff.

Die EU will geschlossen gegen das Virus kämpfen. Die Gesundheitsminister verabreden, sich gemeinsam um Schutzausrüstung, Behandlungs- und Diagnosekapazitäten, die Entwicklung eines Impfstoffs sowie die Schulung des Personals in den Krankenhäusern und an den Grenzen zu kümmern.

14. Februar - Erste Infektion in Afrika

Die Deutsche Post nimmt keine Päckchen und Pakete nach China, Hongkong und Macao mehr an. Grund seien die durch den Coronavirus-Ausbruch ausgelösten Probleme beim Transport, der Verzollung und der Zustellung.

Auch in Afrika gibt es nun einen ersten Coronafall. Nach ägyptischen Angaben handelt es sich um "eine 33-jährige ausländische Person".

15. Februar - Frankreich: Erster Corona-Todesfall in Europa

Frankreich meldet an diesem Samstag den ersten Corona-Todesfall in Europa. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen 80-jährigen Reisenden aus China.

Auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" vor Japan sind mehr als 300 Passagiere mit dem Virus infiziert - unter ihnen auch zwei Deutsche.

16. Februar - Quarantäneende für China-Rückkehrer

Nach zwei Wochen Quarantäne in einer Kaserne in Rheinland-Pfalz können 122 deutsche China-Rückkehrer nach Hause.

Die Zahl der Corona-Infizierten in China steigt wieder. Die Behörden sprechen in der Provinz Hubei Fahrverbote aus.

17. Februar - Coronavirus belastet Wirtschaft

57 Deutsche waren auf dem Kreuzfahrtschiff "Westendam" unterwegs, auf dem das Coronavirus ausgebrochen ist. Einige der deutschen Reisenden befinden sich auf der Heimreise, andere sind noch an Bord des Schiffes vor Kambodscha.

Das Coronavirus und die Konjunktur - zwei Faktoren die auch den Euro belasten. Experten fordern, die Europäische Zentralbank müsse reagieren.

18. Februar - Russland stoppt Einreisen aus China

DIe Zahl der Conran-Infizierten in China steigt weiter - fast 1900 neue Fälle werden gezählt. In Peking wird die Internationale Automobilmesse abgesagt.

Russland untersagt Chinesen die Einreise.

In Bayern sind inzwischen die meisten der insgesamt 16 Menschen, die sich seit Ende Januar mit dem Virus infiziert hatten, gesund in ihren Alltag zurückgekehrt. Nur noch vier Betroffene befinden sich im Krankenhaus.

19. Februar - Quarantäneende für Kreuzfahrtgäste

Mehr als 200 Menschen sind in China am Coronavirus gestorben. Mehr als 74.000 sind erkrankt.

DIe ersten Passagiere des Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" dürfen nach 14-tägiger Quarantäne in Japan von Bord. Anders als ihre Mitreisende waren sie nicht mit dem Coronavirus infiziert. Erkrankte Passagiere müssen vorerst auf dem Schiff bleiben.

20. Februar - 1000 Infektionen außerhalb des chinesischen Festlandes

In China geht die Zahl Corona-Neuinfektionen zurück. Außerhalb des chinesischen Festlands gibt es rund 1000 Infektionen, davon 16 in Deutschland - so die Lage am Vormittag des 20.02.

21. Februar - Sorge in China und Südkorea, Entspannung in Deutschland

Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt in China wieder an. Nach China ist Südkorea das am stärksten betroffene asiatische Land. Ein erster Todesfall wird hier in Verbindung mit dem Virus gebracht. Präsident Moon spricht von einer "ernsten Situation".

In Deutschland herrscht vorerst Entspannung.

22. Februar - Erster Corona-Todesfall in Italien

Italien meldet den ersten Coronavirus-Todesfall. Der 78-Jährige war zunächst wegen einer anderen Krankheit im Krankenhaus behandelt worden. Im Laufe des Tages stirbt auch eine Frau in der Lombardei an dem Virus. Ab jetzt wird sich die Situation im europäischen Land stark zuspitzen.

23. Februar - Italien riegelt Städte im Norden ab

Kein europäisches Land hat so viele Coronainfektionen wie Italien. Nun gibt es erste Konsquenzen. Mehrere Städte im Norden werden abgeriegelt. Unternehmen und Schulen werden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt - unter anderem der Karneval in Venedig.

Südkorea ruft die höchste Warnstufe aus. Sechs Menschen sind in dem Land bislang am Virus gestorben, fast 600 Infektionen wurden festgestellt.

Österreich stellt den Bahnverkehr nach Italien ein. Der Grund: Bei zwei aus Italien kommenden Bahnpassagieren besteht der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus.

24. Februar - WHO glaubt, dass Krise in China abnimmt

Erneut werden viele neue Corona-Infektionen in China gemeldet. DIe Zahl der Toten in dem Land steigt auf (fast) 2600. Dennoch geht die Weltgesundheitsorganisation davon aus, dass die Corona-Krise rund um Wuhan ihren Höhepunkt überschritten hat. Daher ist die Organisation zuversichtlich, dass das Virus gestoppt werden könne.

Das Virus wirkt sich nun aber auch auf den Geldmärkten aus. Mehrere Aktienindizes verlieren jeweils einige Prozentpunkte. Zu den betroffenen Unternehmen gehören Lufthansa und Wirecard.

Aufgrund der Entwicklungen in Italien rechnet Bundesgesundheitsminister Spahn auch mit einer weiteren Ausbreitung des Virus in Deutschland.

Optimistisch äußert sich auch der Virologe Kekulé. Er sieht Deutschland gut auf das Virus vorbereitet. Solange der Ursprung von Erkrankungen nachvollziehbar sei, könne man das Virus eindämmen. Allerdings dürfe man das Virus auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es sei gefährlicher als die Grippe. Trotzdem hofft Kekulé Ende Februar noch, dass die Gefahr mit steigenden Temperaturen abebbe.

25. Februar - Neue Fälle in Deutschland

In Italien breitet sich das Coronavirus immer weiter aus - auch innerhalb der Sperrzone. Der Gesundheitsminister will die Lage mit seinen Kollegen aus den Nachbarländern und mit dem deutschen Minister Spahn beraten. Außerdem sollen Fußballspiele vor leeren Rängen stattfinden.

Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Gefahr für Europa zu diesem Zeitpunkt als "niedrig bis moderat" ein.

Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa stellen die Behörden ein Hotel mit 1000 Gästen unter Quarantäne. Unter den Betroffenen sind auch Urlauber aus Deutschland.

Die Grenzen innerhalb Europas bleiben offen. Das sagt Gesundheitsminister Spahn nach dem bereits erwähnten Treffen mit seinen internationalen Kollegen.

In Deutschland werden wieder die ersten Fälle seit zwei Wochen registriert. Je einen Infizierten gibt es jeweils in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Damit liegt die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland bei 18.

26. Februar - mehr Fälle außerhalb Chinas

Am 26. Februar meldet die Weltgesundheitsorganisation mehr neue Coronafälle außerhalb als innerhalb Chinas. In etwa 40 Ländern weltweit wurden Infektionen registriert.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagt, das Virus sei "nähergerückt". Wichtig sei der Bundesregierung, sich bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie "mit den europäischen Partnern" abzustimmen. Italien gilt als Ausgangspunkt, von dem aus sich einige der Fälle auch in andere Länder ausgebreitet hätten. So wurde bei einem Mann aus Göppingen, der von einem Italien-Urlaub zurückgekehrt war, das Coronavirus festgestellt.

27. Februar - Bundesregierung: "Öffentliches Leben nicht einfach lahmlegen"

Bundesinnen- und Bundesgesundheitsministerium bilden einen Krisenstab, um sich um das Thema "Coronavirus" zu kümmern. Gesundheitsminister Spahn spricht von einer neuen Qualität der Lage, da bei den neuen Fällen die Infektionskette teilweise nicht nachvollziehbar sei. Die Epidemie werde nicht an Deutschland vorbeigehen. Trotzdem könne man das öffentliche Leben in Deutschland und Europa nicht so einfach lahmlegen.

28. Februar - Experten sehen "keinen Grund zur Panik"

Das Coronavirus erreicht Norddeutschland. Ein Mitarbeiter einer Hamburger Kinderklinik wird positiv getestet. Er war aus einem Italien-Urlaub zurückgekehrt.

Experten sagen, Deutschland werde sich mit dem Virus arrangieren müssen. Sie rechnen mit steigenden Fallzahlen, beschwichtigen aber: Grund zur Panik bestehe nicht.

In Berlin wird die Reisemesse ITB abgesagt.

29. Februar - 70 Infizierte in Deutschland, Krisenstab tagt

Der Krisenstab der Bundesregierung beschließt zur Corona-Eindämmung weitere Auflagen für die Einreise aus besonders betroffenen Ländern wie Südkorea und Japan. Vor dem Hintergrund von 83.000 Infizierten weltweit wird auch diskutiert, ob Veranstaltungen sicherheitshalber abgesagt werden sollen. Die Entscheidung darüber soll vorerst von den örtlichen Behörden getroffen werden.

In Deutschland gibt es weitere Infektionen mit dem Coronavirus. Im Laufe des Samstags melden Nordrhein-Westfalen, Bremen, Bayern und Baden-Württemberg bestätigte Fälle. Damit sind deutschlandweit etwa 70 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Chronik - März und April

  • März - Ein Virus verändert die Welt
  • April - Ausnahmezustand als neue Normalität

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 08. April 2020 um 18:40 Uhr in der Sendung "Hintergrund".