
Vorwahlen der US-Demokraten Biden setzt Siegesserie fort
Stand: 11.03.2020 05:05 Uhr
Im Vorwahlkampf der US-Demokraten setzt sich der ehemalige Vizepräsident Biden von dem linken Senator Sanders ab. In der Nacht gewann er erneut in mehreren Staaten - und forderte seinen Konkurrenten anschließend zur Zusammenarbeit auf.
Von Arthur Landwehr, ARD-Studio Washington
Der Gewinner des sogenannten "Big Tuesday" heißt wieder einmal Joe Biden. in vier von sechs Bundesstaaten konnte Biden eine entscheidende Mehrheit gewinnen - vor allem im hart umkämpften Michigan.
Der Staat ist das Zentrum der amerikanischen Autoindustrie und bei den Arbeitern dort hatte Bernie Sanders gehofft, punkten zu können. Es ist ihm aber anscheinend nicht gelungen, diese Wählerinnen und Wähler von seinem sozialen Umbauprogramm zu überzeugen. Nach dem letzten Stand hat er in Michigan nur 40 Prozent der Stimmen gewinnen können. Biden dagegen liegt bei über 50 Prozent. Der Rest sind vor allem Briefwahlstimmen für Kandidaten, die schon ausgeschieden sind.
"Wir sind ziemlich lebendig"
In Michigan hatte sich die ehemalige Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, vor vier Jahren sehr schwer getan. Umso bemerkenswerter ist nun Bidens klarer Vorsprung. Er selbst erklärte dazu:
"Gerade mal vor etwas mehr als einer Woche haben viele diese Kampagne für tot erklärt. Jetzt sind wir ziemlich lebendig."
Joe Biden konnte an seine Erfolge bei den letzten beiden Wahlgängen anknüpfen. Bestätigt hat sich, dass er die überwiegende Mehrheit der afroamerikanischen Bevölkerung von sich überzeugen konnte. In Mississippi gewann er sogar mit über 80 Prozent der Stimmen, in Missouri mit 60 Prozent. Und auch in Idaho konnte Biden die Mehrheit holen.
"Für all diejenigen, die man hingeworfen hat. Für alle die man ausgezählt und zurückgelassen hat. Dies ist Euer Wahlkampf."
Vorwahlen der Demokraten: Biden baut seinen Vorsprung aus
tagesschau 12:00 Uhr, 11.03.2020, Jan Philipp Burgard, ARD Washington
Sanders Kandidatur in großen Schwierigkeiten
In North Dakota dagegen liegt Sanders vorn; im Staat Washington wird noch ausgezählt. Sollte Sanders dort ebenfalls hinter den Erwartungen zurück bleiben, könnte dies das nahe Ende seiner Kandidatur bedeuten.
Der linke Senator hat sich noch nicht öffentlich geäußert. Auffällig ist jedoch, dass Biden ihn direkt ansprach. Man teile viele Überzeugungen, und gemeinsam werde man Donald Trump schlagen.
"Ich danke Bernie Sanders und seinen Unterstützern für ihre unermüdliche Energie, ihre Leidenschaft."
Das klang wie eine Aufforderung oder Einladung, Biden als Sieger anzuerkennen und den für die Demokraten aufreibenden Wahlkampf zu beenden.
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