Virus H5N8 in Russland Vogelgrippe erstmals auf Menschen übertragen
Russische Behörden haben die weltweit erste Übertragung des Vogelgrippevirus H5N8 auf Menschen gemeldet. Sieben Arbeiter einer russischen Geflügelfabrik sind infiziert. Für Menschen galt der Erreger bislang als ungefährlich.
Russland hat nach eigenen Angaben den weltweit ersten Fall einer Übertragung des H5N8-Vogelgrippe-Virus auf Menschen entdeckt. "Informationen über den weltweit ersten Fall der Übertragung der Vogelgrippe (H5N8) auf Menschen wurden bereits an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesendet", sagte die Leiterin der russischen Gesundheitsbehörde, Anna Popowa. Die sieben in einer Geflügelfabrik infizierten Menschen fühlten sich ihren Angaben zufolge gut. Sie hätten sich wieder erholt, die Krankheit sei mild verlaufen.
Russland habe der WHO den Fall gemeldet, "vor einigen Tagen, als wir uns unserer Ergebnisse absolut sicher waren", sagte Popova im staatlichen Fernsehen Rossiya 24. Bisher gebe es keine Anzeichen für eine Übertragung zwischen Menschen, fügte sie hinzu. Das Forschungszentrum Vektor in der sibirischen Großstadt Nowosibirsk hatte demnach die Übertragung mit dem Virus vom Typ H5N8 nachgewiesen.
Für Hühner und Puten tödlich
Die auch als Geflügelpest bezeichnete Vogelgrippe tritt sowohl bei Wildvögeln als auch immer wieder in Geflügelbetrieben auf. Auch in Deutschland wurde sie in der Vergangenheit immer wieder nachgewiesen, so Ende des vergangenen Jahres bei mehreren Wildvögeln in Norddeutschland. Im Januar mussten in Brandenburg etwa 16.000 Puten getötet werden, nachdem der gefährliche Geflügelpest-Erreger in einer gewerblichen Putenmast ausgebrochen war.
Das Virus ist für die Vögel in der Regel tödlich, eine Gefahr für den Menschen wurde bisher nicht angenommen. Die Infektionskrankheit kommt vor allem bei Wasservögeln vor. Bei Hühnern und Puten werden die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet, teilweise bis zu 100 Prozent.
Der letzte große Ausbruch der Geflügelpest in Deutschland und anderen europäischen Staaten hatte sich im Winter 2016/17 ereignet. In der Bundesrepublik wurden damals Hunderttausende Tiere in Geflügelfarmen gekeult, um das Geschehen einzudämmen.