Der US-Kongress in Washington.

Resolution US-Kongress nennt Mord an Armeniern Genozid

Stand: 30.10.2019 04:32 Uhr

Das US-Repräsentantenhaus hat den Tod von mehr als 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich zum Völkermord erklärt. Die wütende Reaktion aus Ankara folgte prompt.

Die Mehrheit ist eindeutig: 405 zu 11. Über beide Parteien hinweg erklärt das US-Repräsentantenhaus die Deportation und Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern 1915 zum "Genozid", also Völkermord. Präsidentschaftskandidat Joe Biden nannte die Abstimmung eine Ehrenbezeugung für die Opfer. Und Mehrheitsführerin Nancy Pelosi sprach von einer feierlichen Erinnerung an eine der größten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts.

Mehrfach hatte es in der Vergangenheit Versuche gegeben, eine solche Resolution zu verabschieden, gescheitert waren alle, um die Beziehungen zur Türkei nicht zu gefährden.

Türkei spricht von "Rache" für Angriffe auf Kurden

Die reagierte denn auch prompt. Der türkische Außenminister nannte die Abstimmung eine ungeeignete "Rache" wegen der türkischen Angriffe gegen die Kurden. Es sei ein beschämender Versuch, die Geschichte für Tagespolitik zu missbrauchen.

Einige Abgeordnete zogen denn auch eine Parallele zum Umgang der Türkei mit den Kurden. Mit großer Mehrheit wurde deshalb Präsident Trump aufgefordert, weiter Sanktionen gegen die Türkei zu verhängen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR AKTUELL am 30. Oktober 2019 um 04:40 Uhr.