Mitarbeiterin in Schutzkleidung in einem Covid-19-Testzelt in New York

Coronavirus in den USA 1169 Tote an einem Tag

Stand: 03.04.2020 14:04 Uhr

Die USA werden immer mehr zum Zentrum der Corona-Pandemie: 1169 neue Todesfälle wurden in 24 Stunden gemeldet. Zudem steigen die Infektionszahlen rasant. Auch Spanien meldet erneut hohe Todeszahlen.

Noch nie sind in einem Land innerhalb von 24 Stunden so viele Menschen am Coronavirus gestorben wie in den USA: Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore verzeichnete von Mittwoch- bis Donnerstagabend 1169 neue Todesfälle. Bisher hatte Italien mit 969 Corona-Toten am 27. März die höchste Zahl an Corona-Toten gemeldet.

Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität in den USA bis Donnerstagabend 5926 Todesopfer. Laut den Prognosen der US-Regierung könnten zwischen 100.000 und 240.000 Menschen in den Vereinigten Staaten an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben. Die Katastrophenschutzbehörde Fema forderte beim US-Militär bereits 100.000 Leichensäcke an.

Die meisten Todesopfer in Italien

Die weltweit meisten Todesopfer der Pandemie gibt es aber weiterhin in Italien. Dort zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstag 13.915 Tote. In Spanien wurden nach Regierungsangaben bis Freitag 10.932 Tote erfasst.

Allerdings machen die nun für Spanien vorgelegten Zahlen auch leichte Hoffnung auf eine Entspannung der Lage: Die Steigerungsrate bei den Neuinfektionen und auch bei den Todesfällen ging erneut nach unten. Die Zahl der Neuinfektionen stieg auf knapp 118.000 - das war ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vortag. Am Donnerstag hatte die Rate noch bei 7,9 Prozent gelegen, Mitte vergangener Woche waren es 20 Prozent.

Die tägliche Steigerungsrate bei den Todesfällen lag am Freitag bei 9,3 Prozent. Am Donnerstag, als ebenfalls mehr als 900 neue Todesfälle vermeldet wurden, waren es noch 10,5 Prozent. Ende März war die Rate sogar bis auf 27 Prozent gestiegen.

Mit Abstand die meisten Corona-Fälle in den USA

Bei der Zahl der registrierten Corona-Infektionsfälle liegen die USA hingegen mit weitem Abstand vorn - obwohl inzwischen für 85 Prozent der US-Bürger Ausgangsbeschränkungen gelten. Laut der Johns-Hopkins-Universität stieg die Zahl der Ansteckungen im Land bis Donnerstagabend auf mehr als 244.000 - das ist fast ein Viertel der mehr als eine Million Infektionsfälle weltweit.

Der deutliche Anstieg der Infektionszahlen in den USA hängt auch damit zusammen, dass inzwischen deutlich mehr getestet wird. Laut US-Vizepräsident Mike Pence wurden bislang mehr als 1,3 Millionen Corona-Tests vorgenommen. Präsident Donald Trump sagte, täglich gebe es mittlerweile mehr als 100.000 Tests. 

New York stark betroffen

Am stärksten in den USA von der Pandemie betroffen sind die Stadt und der Bundesstaat New York. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden gibt es in New York City bereits mehr als 1500 Corona-Tote und fast 50.000 Infizierte.

Bürgermeister Bill de Blasio appellierte an die New Yorker, ihre Gesichter zu bedecken, wenn sie nach draußen gingen. Dafür könne ein Schal, ein Kopftuch oder eine selbst gemachte Schutzmaske verwendet werden. Professionelle Atemschutzmasken sollten die Bürger nicht benutzen, da diese vom Personal im Gesundheitswesen gebraucht würden, sagte das Stadtoberhaupt.

Bürgermeister de Blasio vor einem Lazarettschiff

Bürgermeister Bill de Blasio appellierte an die New Yorker, ihre Gesichter zu bedecken, wenn sie nach draußen gehen.

Laut Pence will die US-Regierung in den kommenden Tagen eine allgemeine Empfehlung für das Tragen von Gesichtsmasken verkünden. Trump war zu Beginn der Krise vorgeworfen worden, das Ausmaß der Bedrohung herunterzuspielen - er verglich das Coronavirus unter anderem mit einer Grippe. Inzwischen wendet sich der US-Präsident aber immer wieder mit Warnungen und Durchhalteparolen an die Bevölkerung.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 02. April 2020 um 22:40 Uhr.