Joe Biden und Jill Biden besuchen eine Gedenkstätte in Buffalo.

US-Präsident in Buffalo Biden verurteilt Tat als "Terrorismus"

Stand: 17.05.2022 20:42 Uhr

US-Präsident Biden hat die Attacke von Buffalo mit zehn Toten als "rassistischen" Terrorismus verurteilt. Bei einer Visite vor Ort stellte er sich klar gegen die rechtsextreme Ideologie, die offenbar auch der Täter vertrat.

Drei Tage nach den tödlichen Schüssen in einem Supermarkt in Buffalo hat US-Präsident Joe Biden gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill die Stadt im US-Bundesstaat New York besucht. Er legte Blumen am Tatort nieder und sprach mit Angehörigen der Opfer.

Biden verurteilte die Tat aufs Schärfste, er sprach von einem "mörderischen und rassistischem" Verbrechen. "Was hier passiert ist, ist schlicht und einfach Terrorismus", sagte der Präsident.

Zehn Menschen durch Schüsse getötet

Am Samstag hatte ein 18-Jähriger in und vor einem Supermarkt in einem zum Großteil von Schwarzen bewohntem Viertel der Stadt das Feuer eröffnet. Zehn Menschen wurden durch den Angriff getötet, drei weitere verletzt. Elf der Opfer waren Schwarze.

Laut Polizei gibt es mehrere Hinweise auf ein rassistisches Motiv des Täters. So hatte er etwa im Internet ein Manifest veröffentlicht, das rechtsextreme Ansichten enthält. Der Täter wurde direkt nach der Tat von der Polizei gestellt und festgenommen. Er wurde bereits wegen Mordes ersten Grades angeklagt. Ihm droht lebenslange Haft.

Eine Ideologie wie "Gift"

Biden bezeichnete White Supremacy, also die Ideologie der Vorherrschaft der weißen Rasse, als "Gift" und "Lügen". Er kritisierte, dass auch das Internet und andere Medien sowie auch die Politik den "Hass" verbreiten würden, der dazu geführt habe, dass sich in diesem Fall ein "verlorener" und "isolierter" Mensch radikalisiert habe - im Glauben an den "großen Austausch", einer vor allem im rechtsextremen Milieu verbreiteten Verschwörungstheorie. Der Täter sei eine "hasserfüllte" Person.

"Ich verurteile diejenigen, die diese Lüge für Macht, politischen Gewinn und oder Profit verbreiten", sagte Biden weiter - und versprach gleichzeitig, dass der Hass in den USA nicht siegen werde.

Biden erinnert an Attentat in Charlottesville

Biden erinnerte auch an eine Demonstration in Charlottesville im Jahr 2017, an der zum Großteil Neonazis teilgenommen hatten. Damals war ein Rechtsextremist mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten gefahren und hatte eine Frau getötet. Dieses Verbrechen habe ihn dazu motiviert, als Präsident zu kandidieren, so Biden: "Wir haben nun schon zu oft gesehen, welche tödliche und zerstörerische Gewalt diese Ideologie entfesselt."

Auch Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre hatte die White Supremacy zuvor klar verurteilt: "Die Leute, die diesen Dreck verbreiten", sollten sich schämen.

Peter Mücke, Peter Mücke, ARD New York, 17.05.2022 22:06 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. Mai 2022 um 19:00 Uhr.