
Papst spendet Segen "Verschiedenheit ist Reichtum"
Stand: 25.12.2018 12:40 Uhr
Papst Franziskus hat seinen traditionellen Segen "Urbi et Orbi" gespendet. Zentrales Thema seiner Weihnachtsbotschaft war das zwischenmenschliche Miteinander. Auch globale Krisen und Kriege sprach er an.
Von Tassilo Forchheimer, ARD-Studio Rom
Der Segen "Urbi et Orbi", der Stadt und dem Erdkreis, gehört zu den Höhepunkten des katholischen Weihnachtsfestes - allen voran für die Stadt Rom.
Zehntausende Pilger und Einheimische strömten bei strahlendem Sonnenschein auf den Petersplatz. Millionen waren über Radio, Fernsehen und Internet zugeschaltet.
Vor der Segensformel richtete Franziskus seine Weihnachtsbotschaft an die Völker der Welt:
"Was ist die universale Botschaft von Weihnachten? Sie sagt uns, dass Gott ein guter Vater ist und dass wir alle Geschwister sind. Diese Wahrheit liegt der christlichen Vorstellung vom Menschsein zugrunde. Ohne die Brüderlichkeit, die uns Jesus geschenkt hat, haben all unsere Bemühungen um eine gerechtere Welt einen kurzen Atem, und selbst die besten Vorhaben drohen seelenlose Strukturen zu werden."
Wunsch nach Brüderlichkeit
Daher wünsche er sich zu Weihnachten "Brüderlichkeit zwischen Menschen jeder Nation und Kultur."
Angesichts einer wachsenden Fremdenfeindlichkeit in vielen Ländern der Welt warb der Papst für mehr Offenheit zwischen den Menschen. "Unsere Verschiedenheit schadet uns nicht, sie bedeutet keine Gefahr. Sie ist vielmehr ein Reichtum. Es ist wie bei einem Künstler, der ein Mosaik gestalten will. Es ist besser, Steine in vielen Farben zu haben, als nur wenige davon."
Dieses Weihnachtsfest solle den Menschen die Bande der Brüderlichkeit entdecken lassen, die Menschen eine und alle Völker verbinde. "Es liegt an Israelis und Palästinensern, den Dialog wiederaufzunehmen und einen Weg des Friedens zu beschreiten."
Papst Franziskus wünscht sich für das Miteinander mehr Brüderlichkeit
tagesschau 20:00 Uhr , 25.12.2018, Ellen Trapp. ARD Rom
Weltweite Krisen und Kriege im Fokus
So wie für das Heilige Land hoffe er auch auf Frieden für Syrien, Korea, Venezuela, die Ukraine, Nicaragua und alle Länder, in denen die Menschen unter Flucht und Vertreibung, Kolonisierung, Hunger oder fehlenden Möglichkeiten im Bildungs- und Gesundheitswesen litten.
Ein besonderes Gedenken gelte den verfolgten Christen sowie allen Minderheiten, dass diese in Frieden leben könnten und ihre Rechte anerkannt würden, vor allem die Religionsfreiheit.
Weihnachtsbotschaft von Papst Franziskus und Segen Urbi et Orbi
Tassilo Forchheimer, ARD Rom
25.12.2018 13:21 Uhr
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