
UN-Sicherheitsrat EU-Länder verurteilen Gewalt im Sudan
Stand: 05.06.2019 05:03 Uhr
Auf Antrag Deutschlands und Großbritanniens hat sich der UN-Sicherheitsrat mit der Lage im Sudan beschäftigt. Dort waren neuesten Schätzungen zufolge bei Protesten mindestens 60 Menschen getötet worden.
Von Kai Clement, ARD-Studio New York
Die sudanesischen Sicherheitsbehörden müssten alle Gewalttaten unverzüglich beenden. So heißt es in der Erklärung der aktuellen und früheren europäischen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates. Der tagte hinter verschlossenen Türen - die Sondersitzung hatten Deutschland und Großbritannien beantragt.
Deutschlands UN-Botschafter Christoph Heusgen hatte vor Beginn des Treffens gefordert, es müsse umgehend an den Verhandlungstisch zurückgekehrt werden. Legitimität erreiche man nicht mit Waffengewalt.
Die sudanesische Militärführung lässt seit Montag Demonstrationen niederschlagen und hat alle Vereinbarungen mit der zivilen Opposition für eine friedliche Machtübergabe aufgekündigt. Stattdessen solle innerhalb von sieben Monaten gewählt werden. Bei den Protesten sind neuesten Schätzungen zufolge mindestens 60 Menschen getötet worden.
Wahltermin komme zu schnell
Diese Angriffe auf Zivilisten, so heißt es in der Erklärung der acht EU-Staaten weiter, verurteile man. Der angekündigte Wahltermin komme zu schnell. Und man sei zutiefst besorgt angesichts von Berichten, dass verletzten Zivilisten der Zugang zu Krankenhäusern verwehrt worden sei.
All das gefährde den wichtigen Übergangsprozess im Sudan. Man unterstütze die Bevölkerung darin, diesen Weg mit Zivilisten an der Spitze gehen zu können. Die Menschen in dem nordostafrikanischen Land hätten unglaublichen Mut bei der Suche nach einer besseren Zukunft bewiesen - und dem Versuch eine autoritäre Herrschaft zu beenden.
EU-Länder im UN-Sicherheitsrat verurteilen Gewalt im Sudan
Kai Clement, ARD New York
05.06.2019 06:22 Uhr
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