Wieder Kämpfe in der Ukraine OSZE bestätigt Einsatz schwerer Waffen

Stand: 04.06.2015 13:29 Uhr

Im Osten der Ukraine droht die ohnehin brüchige Waffenruhe endgültig zu scheitern. Innerhalb der vergangen 24 Stunden wurden wieder Soldaten, Kämpfer der Separatistien und Zivilisten getötet. Die OSZE bestätigte den Einsatz verbotener schwerer Waffen.

Nach den heftigsten Gefechten seit Monaten in der Ostukraine haben Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) den Einsatz verbotener Waffen im Kriegsgebiet bestätigt. Prorussische Separatisten hätten schwere Artillerie im Gebiet Donezk bewegt, teilte die OSZE mit.

Die ukrainische Militärführung habe sie zudem informiert, einen Angriff der Aufständischen mit schweren Geschützen erwidert zu haben. Die Rückkehr großkalibriger Waffen ins Frontgebiet ist ein Rückschlag für den Friedensplan von Minsk. In der weißrussischen Hauptstadt hatten sich die Konfliktparteien Mitte Februar auf den Abzug der Kriegstechnik von der Frontlinie geeinigt.

"Schwerste Verletzung des Waffenstillstands"

Die EU-Kommission verurteilte die jüngsten Kämpfe in der Ukraine. Die Auseinandersetzungen in der Nähe der Kleinstadt Marjinka seien "die schwerste Verletzung" des Waffenstillstands seit Februar, sagte eine Sprecherin in Brüssel. Die Kämpfe drohten, eine "neuen Spirale der Gewalt und menschlichen Leids auszulösen".

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko warnte vor einer neuen Offensive der Separatisten im Osten des Landes. Es bestehe eine "kolossale Gefahr, dass die Feindseligkeiten von russischen und terroristischen Kräften wieder im großen Maßstab aufgenommen werden", sagte Poroschenko in einer Rede zur Lage der Nation.

Massive Kämpfe

Im Donbass waren am Mittwoch massive Kämpfe ausgebrochen. Die Separatisten berichteten von mindestens 15 Toten und Dutzenden Verletzten in den eigenen Reihen.

Die Armeeführung in Kiew teilte mit, insgesamt seien fünf Soldaten getötet und fast 40 verletzt worden. Die heftigsten Gefechte gab es bei der Ortschaft Marjinka westlich von Donezk, teilte ein Regierungsberater bei Facebook mit.