US-Präsident Trump.

Coronavirus Trump will USA in drei Phasen wieder öffnen

Stand: 17.04.2020 02:14 Uhr

US-Präsident Trump hat einen Fahrplan vorgestellt, wie die Bundesstaaten schon ab morgen mit Lockerungen der Corona-Beschränkungen beginnen können. Dies solle in drei Phasen geschehen - und die Entscheidung läge bei den Gouverneuren.

Donald Trump will die USA mit neuen Richtlinien in der Corona-Krise in drei Phasen auf den Weg zur Normalität zurückführen und die Wirtschaft graduell wieder öffnen. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte der US-Präsident im Weißen Haus. "Wir beginnen unser Leben wieder." Seine Corona-Berater warnten aber, dass dieses Leben nicht so sein werde wie früher. Sie sprachen von einer "neuen Normalität".

30 Prozent des Landes hätten in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Coronavirus-Fälle gemeldet. Trumps Plan sieht eine weitgehende Rückkehr zur Normalität in drei Phasen vor, wenn in Bundesstaaten oder Regionen in den USA bestimmte Kriterien erfüllt sind. Einen genauen Zeitplan beinhalten die Richtlinien nicht. Stattdessen sollen Bundesstaaten oder Regionen vor dem Eintritt in jede der drei Phasen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen.

Die Koordinatorin der Coronavirus-Taskforce des Weißen Hauses, Deborah Birx, und der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, sagten, man solle sich auf eine "neue Normalität" einstellen, auch nach Phase drei. Der Fahrplan der Trump-Regierung unter dem Titel "Opening Up America Again" (Amerika wieder öffnen) sieht vor, dass in den einzelnen Phasen wieder schrittweise Veranstaltungen mit mehr Menschen sowie Reisen möglich sein sollen. Kindergärten und Schulen sollen in Phase zwei wieder öffnen. In der dritten Phase sollen sich dann aller Bürger wieder weitgehend frei bewegen können. Aber gerade alte Menschen und solche mit Vorerkrankungen sollen weiterhin Distanz zu anderen halten.

Zahl der Infektionen muss abnehmen

Vor jeder neuen Phase muss zuerst die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen jeweils über einen 14-tägigen Zeitraum abgenommen haben. "Wir öffnen einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen", sagte Trump.

Außerdem müsse es ausreichend Testkapazitäten für Sars-CoV-2 geben, vor allem für jene in Gesundheitsberufen, die besonders gefährdet seien. Einige Staaten seien bereits soweit und könnten theoretisch bereits morgen in Phase eins eintreten, sagte Trump. In anderen wie New York, wo es besonders viele Tote gab, wird das weniger schnell passieren. Dort wurden die Beschränkungen zunächst bis Mitte Mai verlängert.

Trotz der Prognosen seiner Experten über eine "neue Normalität" sagte Trump, dass die Amerikaner natürlich wieder in die Football-Stadien strömen wollten. "Das wird passieren und es wird relativ schnell passieren." Gleichzeitig betonte er, den Gouverneuren der Bundesstaaten bleibe es überlassen, die Richtlinien umzusetzen. Sollten sie beschließen, dass schärfere Schutzmaßnahmen weiter notwendig seien, "werden wir ihnen das erlauben".

Trump rudert zurück

Damit ruderte Trump zurück. Noch am Montag hatte der Präsident gesagt, er habe bei der Frage der Wiederöffnung Amerikas die "allumfassende Macht". Trump reagierte damit auf Äußerungen von Gouverneuren mehrerer US-Bundesstaaten, die zuvor erklärt hatten, sich bei der Aufhebung der von ihnen verhängten Beschränkungen untereinander abstimmen zu wollen.

Am Mittwoch sagte Trump, dass er mit den Gouverneuren der Bundesstaaten zusammenarbeiten wolle, dass er notfalls aber auch gegen deren Maßnahmen vorgehen wolle. "Wir haben das Recht zu tun, was immer wir wollen. Aber das würden wir nicht tun wollen."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete das ARD-Morgenmagazin am 17. April 2020 um 05:39 Uhr.