
"Mangkhut" in China Schwere Schäden durch Wasser und Wind
Stand: 17.09.2018 12:11 Uhr
Taifun "Mangkhut" hat auch in China schwere Schäden angerichtet. Mehrere Menschen kamen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Von Steffen Wurzel, ARD-Studio Shanghai
Den ganzen Tag über berichteten chinesische Fernsehsender und Onlinemedien über Wirbelsturm "Mangkhut". Sie zeigten nonstop Aufnahmen von einstürzenden Baugerüsten und Kränen, von entwurzelten Bäumen und von überfluteten Straßen und Geschäften. Dazu spektakuläre Szenen, in denen Mülltonnen, Straßenschilder und abgerissene Gebäudeteile vom Wind wie Geschosse durch die Gegend geschleudert werden.
Gemeinsam hatten die Aufnahmen eines: Menschen waren darauf kaum zu sehen. Denn wer irgendwie konnte, blieb in den betroffenen Gebieten Südchinas am Sonntag zuhause.
Behörden nur mit spärlichen Informationen
Schon bevor der Wirbelsturm "Mangkhut" die chinesische Küste erreichte, wurden nach offiziellen Angaben rund 2,4 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht, größtenteils sogenannte Wanderarbeiter, von denen viele in provisorischen Containerbehausungen leben.
"Wir wurden in diese Sammelunterkunft hier gefahren", erzählt ein Mann, der auf einer Baustelle in der Stadt Zhuhai arbeitet. "Unsere Baustelle liegt direkt an einem Fluss. Dort leben wir in Wohncontainern. Die würden von einem Taifun einfach weggeweht."
Tatsächlich hat der Taifun im Süden Chinas unzählige Gebäude beschädigt oder ganz zerstört. Auch die Wassermassen, die "Mangkhut" an Land gedrückt hat, haben schwere Schäden angerichtet. Mindestens vier Menschen kamen nach offiziellen Angaben ums Leben.
Wie viele Verletzte es gibt, ist unklar. Die chinesischen Behörden gaben bisher nur spärlich Informationen heraus. Unabhängige Journalisten und Reporter, die auf eigene Faust recherchieren, gibt es in Festlandchina nicht mehr.
Taifun erreicht chinesische Südküste
tagesschau 20:00 Uhr, 16.09.2018, Sandra Ratzow, ARD Singapur
Effizientes Krisenmanagement in Hongkong
In Hongkong hielten die Behörden die Bevölkerung das ganze Wochenende über auf dem Laufenden: Rund 300 Menschen wurden hier verletzt. Die Hongkonger Angestellte Lili Chen verbrachte den Sturm-Tag gestern komplett in ihrer Wohnung, heute früh saß sie schon wieder im Büro. Mit dem Krisenmanagement ihrer Stadtregierung ist sie zufrieden. "Sie haben rechtzeitig damit begonnen, die Menschen vor dem Taifun zu warnen", sagt sie. "Alle hatten also genug Zeit und konnten sich vorbereiten und sich mit Lebensmitteln eindecken. Aus meiner Sicht lief das alles sehr effizient."
Im gesamten Süden Chinas sind Helfer nun damit beschäftigt, Trümmer wegzuräumen und Wasser aus überfluteten Gebäuden zu pumpen. Allein in Hongkong sind rund 600 Straßen durch Trümmer und umgestürzte Bäume und Masten blockiert. Schulen und Universitäten in der chinesischen Sonderverwaltungszone bleiben heute den ganzen Tag über geschlossen.
Taifun "Mangkhut" trifft Südchina: 4 Tote und große Schäden
Steffen Wurzel, ARD Shanghai
17.09.2018 08:35 Uhr
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