Bericht der "Los Angeles Times" CIA trainiert offenbar syrische Rebellen

Stand: 22.06.2013 18:03 Uhr

Bildet die CIA heimlich syrische Rebellen in Jordanien aus? Laut "Los Angeles Times" trainiert der US-Auslandsgeheimdienst derzeit 5000 Kämpfer dafür, eine mögliche Flugverbotszone in Syrien zu verteidigen. Das Weiße Haus hält sich bedeckt.

Von Silke Hasselmann, MDR-Hörfunkstudio Washington

Schon Anfang Mai hatte US-Generalstabschef Martin Dempsey in einem Hintergrundgespräch mit Pressevertretern erzählt, dass die Vereinigten Staaten mit Blick auf Syrien "derzeit rund 1000 Militärberater und Ausbilder in Jordanien stationiert" hätten. Nun mochte die Obama-Administration zwar nicht direkt bestätigen, dass sie dieses Personal vorige Woche um 2000 Leute aufgestockt hat - das hatte die "Los Angeles Times" unter Berufung auf jordanische Militärkreise berichtet. Immerhin jedoch erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses: "Wir haben unsere Unterstützung verstärkt."

Bislang gibt es noch keine Flugverbotszone...

Damit wurde auch eine Meldung aus Jordanien weder bestätigt noch zurückgewiesen, derzufolge die Amerikaner dort 5000 Kämpfer der Syrischen Freiheitsarmee so trainieren wollen, dass die aus eigener Kraft eine Flugverbotszone und sogenannte sichere Pufferzonen entlang der jordanisch-syrischen Grenze verteidigen können. Die US-Administration mag derweil nicht über konkrete Zahlen sprechen, sie will auch das Thema "Flugverbotszone" auf syrischem Hoheitsgebiet möglichst nicht öffentlich diskutieren. Denn bevor möglicherweise syrische Rebellen sie verteidigen, müsste sie zunächst einmal eingerichtet werden. Das wiederum setzt voraus, dass jemand die Luftabwehr der syrischen Armee bombardiert, um sie auszuschalten.

...doch der Druck auf Obama wächst

Aus dem Ausland wie auch innerhalb der USA steigt der Druck auf Präsident Barack Obama, einen entsprechenden Einsatzbefehl für das US-Militär zu geben. Der lässt seine Militärchefs auch schon seit mehr als einem Jahr an diversen Operationsplänen feilen. Doch auch der ranghöchste US-Militär - Generalstabschef Martin Dempsey - weist immer wieder darauf hin, dass Syriens Luftabwehr sehr viel stärker sei als etwa jene der Ghaddafi-Regierung 2011 in Libyen. Eine solche Mission in Syrien würde "erheblich länger dauern und mehr Ressourcen verlangen."

Obama hatte mehrfach ausgeschlossen, dass amerikanische Soldaten syrischen Boden betreten. Doch die Einrichtung einer Flugverbotszone über Syrien berge die Gefahr, dass aus den Luftschlägen ein länger dauernder Krieg am Boden wird, aus dem sich die USA vermutlich nicht so einfach herausziehen könnten. Ein unverändert vielschichtiges und kompliziertes Thema, das auch beim derzeit in Doha stattfindenden Treffen der "Freunde Syriens" mit US-Außenminister John Kerry besprochen wird.