
Spanien Nach Schneemassen drohen Überschwemmungen
Stand: 18.01.2021 19:12 Uhr
Wenige Tage nach dem Jahrhundertschnee in Spanien warnen Meteorologen jetzt vor schweren Überschwemmungen. Dabei gibt es vielerorts immer noch Behinderungen durch die noch nicht geschmolzenen Schneemassen.
Von Reinhard Spiegelhauer, ARD-Studio Madrid
Auf knapp der Hälfte der Straßen in Spaniens Hauptstadt Madrid liegt immer noch Schnee. Durch den Wechsel von Sonnenschein am Tag und großer Kälte in der Nacht, ist er oft zu regelrechten Eisblöcken gefroren. Zugleich kommt die Sonne besonders im Stadtzentrum nur kurz in die engen Gassen, sodass nur wenig Schnee wirklich wegtaut.
Die Stadt hat die Bürgerinnen und Bürger deshalb aufgerufen, das Auto weiter stehen zu lassen. Busse, soweit sie wieder fahren, sind deshalb drei Tage lang kostenlos. Die Stadt schätzt die Kosten durch direkte und indirekte Schäden der Schneefälle auf fast 1,5 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte der Bäume in den Parks der Stadt haben Schneebruch erlitten.
Auch außerhalb der Stadt, in der Autonomen Gemeinschaft Madrid, in Aragon und in Kastilien-La Mancha gibt es weiter Behinderungen durch die Schneemassen.
Regenfronten ziehen heran
In den nächsten Tagen droht nun neue Gefahr: Die Temperaturen steigen und eine Kette von Regenfronten zieht heran. Dadurch drohen nun in weiten Landesteilen Überschwemmungen. Besonders im Einzugsgebiet der großen Flüsse Duero und Tajo im Westen, aber auch am Ebro im Osten Spaniens rechnen die Meteorologen mit starkem und lang anhaltendem Regen. Im Westen Galiziens, an der Atlantikküste, könnten bis zu 150 Liter innerhalb von 72 Stunden fallen. Auch im Süden Andalusiens sind Überschwemmungen möglich.
Im Landesinneren rechnen die Meteorologen mit weniger Regen. Trotzdem warnen sie: Zusammen mit dem dann schmelzenden Schnee könnte in den Städten genügend Wasser zusammen kommen, um Unterführungen und Tunnel zu überschwemmen.