
Bomben in Mogadischu Viele Tote bei Anschlägen in Somalia
Stand: 22.12.2018 15:52 Uhr
Soldaten und Zivilisten, aber auch Helfer: Sie alle waren Ziele eines heimtückischen Doppelanschlags in der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Mindestens 16 Menschen kamen ums Leben.
Von Linda Staude, ARD-Studio Nairobi
In der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben Attentäter der Terrormiliz Al Shabaab einen Doppel-Bombenanschlag verübt. Ein Selbstmordattentäter zündete eine Autobombe an einem Sicherheitscheckpunkt, etwa 400 Meter vom Präsidentenpalast entfernt, erklärte ein Sprecher der Polizei.
Kurz darauf kam es zu einer weiteren Explosion. Ein Sprecher von Al Shabaab sagte im Programm der Radiostation der Terrorgruppe, auch das sei eine Autobombe gewesen - gezielt auf die Helfer für die Opfer der ersten Explosion.
Mit Bomben zum "Gottesstaat"
Al Shabaab verübt immer wieder schwere Anschläge in Mogadischu, um die vom Westen unterstützte Regierung zu stürzen und in Somalia einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Beim bisher schwersten Anschlag der Gruppe im Oktober 2017 waren mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen.
Al Shabaab kontrolliert immer noch weite Teile der ländlichen Regionen im Süden Somalias, steht aber unter Druck. Die USA unterstützen somalische Truppen und die der Afrikanischen Union mit Drohnenangriffen. Allein in der vergangenen Woche waren dadurch mehr als 60 Shabaab-Kämpfer getötet worden. Und vor allem in der halbautonomen Provinz Puntland ist eine somalische Splittergruppe des so genannten Islamischen Staats (IS) aktiv und verübt dort zunehmend Anschläge.
Al Shabaab zählt sich zum Terrornetzwerk Al Kaida und hat dem IS gestern den Krieg erklärt, nachdem der 14 Shabaab-Mitglieder erschossen hatte. Die Rivalität der beiden Terrormilizen geht auch um Geld, da beide sich über die gleichen Schutzgelderpressungen und andere kriminelle Geschäfte finanzieren.