
Suche nach Fußballer Sala Retter befürchten das "Schlimmste"
Stand: 23.01.2019 19:00 Uhr
Der argentinische Fußballprofi Sala saß an Bord eines Kleinflugzeugs über dem Ärmelkanal, als die Maschine verschwand. Die Rettungskräfte haben kaum noch Hoffnung, Sala lebend zu finden.
Der über dem Ärmelkanal verschollene Fußballer Emiliano Sala kann nach Ansicht der Rettungskräfte nicht mehr lebendig gefunden werden. Das erklärte der Luftrettungsdienst Channel Islands Airsearch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Nach rund 40 Stunden im Wasser gebe es so gut wie keine Überlebenschancen für den 28-jährigen Argentinier und seinen Piloten.
Einer der Retter befürchtete "das Schlimmste". Das Meerwasser sei "so kalt momentan", sagte der leitende Offizier der Kanalinsel-Luftrettung, John Fitzgerald. Es handle sich nun um eine Bergungsaktion.
Suche in der Nacht unterbrochen
Bis zum Abend konnten keinerlei Hinweise auf das vermisste Flugzeug entdeckt worden. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche unterbrochen. Ob sie am Donnerstag wieder aufgenommen wird, solle am Morgen entschieden werden, teilte die Polizei mit.
"Ich habe solche Angst"
Der argentinische Fußballspieler Emiliano Sala hatte sich vor seinem Verschwinden noch mit einer dramatischen Botschaft aus dem Flugzeug gemeldet. "Ich bin im Flugzeug, das so aussieht, als ob es auseinanderfällt, und breche nach Cardiff auf", sagte der 28-jährige Stürmer laut argentinischen Medienberichten in einer WhatsApp-Sprachnachricht an Freunde. "Ich habe solche Angst."
Der Vater des Spielers, Horacio Sala, bestätigte der argentinischen Zeitung "Clarín" die Authentizität der rund einminütigen Aufnahme. Er sagte: "Die Zeit verstreicht und ich weiß nichts, das lässt mich das Schlimmste befürchten".
Pilot wollte Flughöhe noch verringern
Der Pilot habe kurz vor dem Verschwinden der Maschine bei der Luftraumüberwachung darum gebeten, die Flughöhe verringern zu dürfen, berichtet die Polizei. Kurz darauf sei der Kontakt zu dem Kleinflugzeug abgebrochen.
Das einmotorige Kleinflugzeug sollte Sala vom französischen Nantes ins walisische Cardiff bringen. Die Maschine war am Montagabend über dem Ärmelkanal von den Radarschirmen verschwunden. Ein großangelegte Suchaktion brachte keinen Erfolg.
"Stunden der Unsicherheit, viel Traurigkeit"
Der Clubpräsident des Fußballvereins San Martín Athletic Club in Progreso, Daniel Ribero, sprach von "Stunden der Unsicherheit, viel Schmerz, viel Traurigkeit". Der Verein setzte am Dienstag das Training aus. Fans legten Blumen am Stadion nieder.
Salas Ex-Verein Nantes verschob sein Pokalspiel gegen Entente Sannois Saint-Gratien von Mittwoch auf Sonntag. Hunderte Fans kamen zu einer Trauerkundgebung zusammen.
Sala hatte erst am Samstag einen Vertrag zum Wechsel vom französischen Club FC Nantes zum Premier-League-Verein Cardiff unterzeichnet. Die Ablösesumme soll 17 Millionen Euro betragen haben. Am Montag hatte der Stürmer im Trainingszentrum von Nantes seine Sachen abgeholt, bevor er sich auf den Weg nach Großbritannien machte.
Entsetzen über Verschwinden des Fußballers Emiliano Sala
Ivo Marusczyk, ARD Buenos Aires
23.01.2019 17:23 Uhr
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