
Waldbrände in Portugal Eingeschlossen in den Flammen
Stand: 17.08.2017 16:34 Uhr
Es sind die verheerendsten Waldbrände in der Geschichte Portugals. Seit Wochen kämpfen Rettungskräfte in verschiedenen Teilen des Landes immer wieder gegen Feuer. In dem Dorf Macao spitzt sich die Lage nun zu - die Einwohner sind von den Flammen eingeschlossen.
Seit Wochen kommt es in Portugal immer wieder zu schweren Waldbränden. Am Dienstagabend brachen auch rund um das Dorf Macao im Zentrum des Landes Feuer aus. Inzwischen sind die rund 2000 Einwohner des Ortes von den Flammen eingeschlossen.
"Es ist unmöglich, Macao zu verlassen oder zu betreten", schilderte der Bürgermeister des Dorfes, Vaco Estrela, die kritische Lage. Aus umliegenden Ortschaften konnten noch etwa 130 Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, teilte der Katastrophenschutz mit.

Zu mehr als 10.000 Waldbränden mussten die Feuerwehren in Portugal in diesem Jahr bereits ausrücken. Bild: AFP

Auch aus der Luft werden die Flammen rund um das Dorf Macao bekämpft. Bild: AFP
Regierung will Notstand ausrufen
Dass es in Portugal in den Sommermonaten zu Waldbränden kommt, ist nicht ungewöhnlich. Aber so verheerend wie in diesem Jahr waren sie bislang nie aufgetreten. Mehr als 10.000 Brände mussten die Feuerwehren bereits bekämpfen - 2500 mehr als 2016. Mitte Juni kamen durch die Feuer 64 Menschen ums Leben, zudem wurden seitdem durch die Brände fast 340 Einwohner verletzt.
Die portugiesische Regierung will aufgrund der Wetterprognosen, die weiterhin Temperaturen um die 40 Grad Celsius vorhersagen, vorsorglich den Notstand ausrufen, wie das Büro von Ministerpräsident António Costa ankündigte. Costa wolle sich morgen mit Leitern der Katastrohenschutz- und Notfalldiensten treffen, um das weitere Vorgehen abzuklären.
Schwere Brände auch in anderen Teilen Südeuropas
Doch Portugal ist nicht das einzige Land in Südeuropa, das in diesem Sommer mit schweren Waldbränden zu kämpfen hat. Auch in Italien breiten sich Feuer aus. Anfang der Woche warnte das dortige Auswärtige Amt, dass Besucher einiger Touristenregionen wie etwa Sizilien die Gebiete eventuell verlassen müssten.