Nach Amoklauf von Newtown Obama unterstützt strengeres US-Waffenrecht

Stand: 19.12.2012 01:54 Uhr

Nach dem Amoklauf von Newtown will sich der US-Präsident für strengere Waffengesetze einsetzen: Er werde einen Gesetzentwurf zum Verbot bestimmter Waffen "aktiv unterstützen", ließ Obama mitteilen. Die US-Waffenlobby kündigte einen Beitrag an, damit so ein Unglück nie wieder passieren könne.

US-Präsident Barack Obama hat seine Unterstützung für ein geplantes Gesetz zum Verbot von Sturmgewehren erklärt. Obama werde den Gesetzentwurf der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein zum Verbot bestimmter halbautomatischer Waffen wie Sturmgewehren "aktiv unterstützen", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. Zudem trete der Präsident für ein Gesetz ein, das den Verkauf von Waffen durch Privathändler ohne eine Überprüfung der Käufer untersagt. Damit äußerte sich der Präsident erstmals seit dem Amoklauf an der Grundschule von Newtown konkret zu einem Gesetz zur Verschärfung des Waffenrechts.

US-Präsident bislang wenig konkret

Bei dem Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown waren am Freitag 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen worden. Der Täter, der zuvor zuhause auch seine Mutter ermordet hatte, richtete sich nach der Bluttat selbst. Obama hatte in ersten Reaktionen Konsequenzen aus der Tragödie gefordert, wollte sich aber "in den kommenden Wochen" konkreter zu dem Thema äußern. Obama gilt schon länger als Befürworter eines strengeren Waffenrechts, allerdings hatte er sich bislang nicht aktiv für eine Gesetzesreform eingesetzt.

Feinstein hatte angekündigt, bei der ersten Sitzung im neuen Jahr am 3. Januar ein strengeres Waffengesetz in den Senat einzubringen. Dem Entwurf zufolge sollen der Verkauf, der Transfer, die Herstellung sowie der Import von rund 100 Modellen von Sturmgewehren verboten werden. Auch Magazine mit mehr als zehn Schüssen sollen für Privatpersonen künftig tabu sein.

Waffenlobby kündigt Beitrag an

Erstmals seit dem Massaker meldete sich auch die einflussreiche Waffenlobby zu Wort. Die National Rifle Association (NRA) erklärte, man sei schockiert und betrübt über die "schrecklichen und sinnlosen Morde". Die NRA wolle einen Beitrag dazu leisten, damit so ein Unglück nie wieder passieren könne. Weitere Einzelheiten wolle die Organisation auf einer Pressekonferenz am Freitag mitteilen. Die Waffenlobby ist in den USA stark aufgestellt und hat nach ähnlichen Schießereien in der Vergangenheit schärfere Gesetze stets zu verhindern gewusst.