Hintergrund

National Security Agency Der geheimste der US-Geheimdienste

Stand: 08.06.2013 03:51 Uhr

Der US-Geheimdienst NSA steht im Zentrum der jüngsten Abhör-Affären. Im Auftrag des Dienstes spionieren Tausende Mitarbeiter weltweit das Internet aus und sammeln gigantische Datenmengen. Doch vieles über ihre Arbeit bleibt im Dunkeln.

Von Sarah Kumpf, HR-Hörfunkstudio Washington

NSA steht eigentlich für "National Security Agency" - nationale Sicherheitsagentur. Weil die Agentur der geheimste der amerikanischen Geheimdienste ist, hat sie auch den Spitznamen "No Such Agency" - so eine Agentur gibt es gar nicht. Nicht einmal die genaue Zahl der Mitarbeiter ist bekannt: Schätzungen reichen von 35.000 bis 55.000.

Die NSA ist vor allem dafür zuständig, weltweit elektronisch zu spionieren und riesige Mengen von Daten aus ausländischen Telefongesprächen, E-Mails und anderen Arten der Kommunikation zu sammeln.

Sarah Kumpf, S. Kumpf, HR Washington, 08.06.2013 04:13 Uhr

"Wir retten Leben", erklärt der stellvertretende Direktor, John Inglis, die Mission der NSA auf der Website des Verteidigungsministeriums. "Wir verteidigen wichtige Netzwerke. Wir geben Politikern die nötigen Informationen, um unser Land zu schützen und entwickeln Fachwissen, um das Internet zu schützen."

Verteidigung und Angriff

Die NSA ist aber nicht nur dafür zuständig, die amerikanischen Computernetzwerke zu verteidigen, sondern auch, feindliche anzugreifen. Angeblich war der Geheimdienst daran beteiligt, den Stuxnet-Virus zu entwickeln. Der wurde eingesetzt, um iranische Atomprogramme zu beschädigen.

Neben ihrem Hauptquartier in Fort Meade in der Nähe von Washington baut die NSA gerade ihren zweiten Standort in der Wüste von Utah auf. Dort entsteht ein riesiges Überwachungszentrum. Experten gehen davon aus, dass in dem Zentrum Daten gespeichert werden können, die 500 Quintillionen Seiten entsprechen. Eine Quintillionen ist eine Eins mit 30 Nullen.

Nach eigenen Angaben spioniert die NSA keine amerikanischen Bürger aus, sondern sammelt nur Daten von Ausländern. Noch in der Zeit der Bush-Regierung wurde allerdings bekannt, dass der Geheimdienst auch in den USA Daten überwacht. Das Programm existiert noch immer. Laut NSA ist es legal und bewegt sich in den Grenzen des Patriot Act, der nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verabschiedet wurde und die USA vor weiteren Terroranschlägen schützen soll.

Dieses Thema im Programm: Dieser Beitrag lief am 08. Juni 2013 um 01:53 Uhr im Deutschlandradio Kultur.