Loch Ness in Schottland
Schlusslicht

Das Monster von Loch Ness Drache? Saurier? Riesen-Aal!

Stand: 05.09.2019 16:24 Uhr

Um "Nessie", das Monster von Loch Ness, ranken sich die abenteuerlichsten Mythen. Jetzt glauben Forscher, des Rätsels Lösung ein deutliches Stück näher gekommen zu sein - mit sehr modernen Mitteln.

Es ist ein guter, alter Mythos aus Zeiten, in denen Verschwörungstheorien noch keine Hochkonjunktur hatten: der unverrückbare Glaube mancher Schotten, dass im Loch Ness ein Ungeheuer lebt. Schon vor fast 1500 Jahren hat es der Überlieferung nach erste Sichtungen gegeben; seit der Erschließung der Gegend um Loch Ness in den 1930er Jahren steigt die Zahl jener, die das Ungeheuer mit eigenen Augen gesehen haben wollen, sprunghaft an.

"Nessie"-Statue in Inverness (Schottland)

Die Schotten haben ihm sogar schon ein Denkmal gesetzt: "Nessie", dem sagenumwobenen Ungeheuer von Loch Ness.

"Nessie" sei ein Drache, sagen die einen. Ein Saurier, der auf wundersame Weise das Mesozoikum überlebt hat, glauben die anderen. Jetzt fügt ein internationales Forscherteam der "Nessie"-Saga ein neues Kapitel hinzu: Beim Ungeheuer von Loch Ness handele es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um einen oder mehrere riesige Aale.

Mit modernsten Mitteln auf der Spur eines uralten Mythos

Für ein Monster, so die Forscher, gebe es hingegen nicht den Hauch eines Beweises. Dafür unterfüttern sie mit streng wissenschaftlichen Mitteln die These, dass es sich bei "Nessie" um den schlangenartigen Fisch handeln könnte. Vor einiger Zeit nahmen sie etwa 300 Wasserproben des Loch Ness und untersuchten sie auf DNA-Spuren von Lebenwesen: Haut, Schuppen, Ausscheidungen.

Ein Mitglied des internationalen Forscherteams mit einer Wasserprobe des Loch Ness

Um "Nessie" auf die Spur zu kommen, nahmen Forscher etwa 300 Wasserproben.

Dabei fanden sie weder DNA von Haien, noch von Welsen oder Stören - Fische, die eine geerdete Fraktion von "Nessie"-Fans im Verdacht hatte, Kern des Mythos zu sein. Stattdessen sicherten sie eine auffällige Menge von Aal-Erbgut. Daraus gehe zwar nicht hervor, wie groß diese Aale seien. Doch allein aufgrund der reinen Menge an Aal-DNA sei nicht auszuschließen, dass es in Loch Ness besonders große Exemplare dieser Fischgattung geben könnte.

Loch Ness ist etwa 230 Meter tief und sehr dunkel - ideal für Aale, die bevorzugt in tiefen Gewässern beheimatet sind. Dass sie in Loch Ness vorkommen, ist schon länger bekannt. Und auch zum Mythos "Nessie" haben die schlangenartigen Fische bereits beitragen können: Taucher berichten von Aalen, die so groß wie menschliche Beine seien.