
Nach gegenseitigem Beschuss Hamas verkündet Feuerpause mit Israel
Stand: 14.07.2018 23:25 Uhr
Nach schweren Beschuss zwischen militanten Gruppen im Gazastreifen und Israel hat die Hamas eine Feuerpause verkündet. Hamas-Sprecher Barhum teilte mit, ägyptische Vermittlungen hätten Erfolg gehabt.
Militante Gruppen im Gazastreifen haben mit Israel offenbar eine Feuerpause vereinbart. Nach gegenseitigem Beschuss sagte ein Sprecher der radikalislamischen Hamas-Miliz, dass mit ägyptischer Vermittlung eine Beruhigung vereinbart worden sei.
Die militante Gruppe "Islamischer Dschihad" gab in einer getrennten Mitteilung eine Feuerpause mit Israel bekannt. Ein Sprecher von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Ein Sprecher der israelischen Armee sagte dazu lediglich, das weitere Vorgehen der Armee hänge von der Lage vor Ort ab.
Zwei Tote während heftiger Gefechte
Israelis und Palästinenser hatten sich zuvor an der Grenze zum Gazastreifen heftige Gefechte geliefert. Dabei kamen zwei Menschen im Gazastreifen ums Leben. Auf beiden Seiten gab es zudem Verletzte.
Nachdem militante Palästinenser Mörsergranaten und Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert hatten, flog die israelische Luftwaffe massive Luftangriffe auf Dutzende Ziele im von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Gazastreifen. Es war eine der größten Operationen der vergangenen vier Jahre. Armeesprecher Jonathan Conricus sprach vom "größten Angriff bei Tageslicht" seit dem Gaza-Krieg im Sommer 2014.
Militante Palästinenser hätten Israel mit 100 Raketen und Mörsergranaten angegriffen, teilte die israelische Armee mit. Die Angriffe der Palästinenser kommentierte Hamas-Sprecher Fausi Barhum mit den Worten, man wolle damit eine "klare Botschaft senden" und "den Feind dazu zwingen, die Eskalation zu stoppen".
Netanyahu drohte mit Verschärfung der Angriffe
Der Ministerpräsident Netanyahu hatte mit einer Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen gedroht, sollten Raketenangriffe militanter Palästinenser auf Israel andauern. Bei einer Beratung mit dem Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und der Armeespitze habe man sich "für einen entschlossenen Einsatz gegen den Hamas-Terror entschlossen".
Die israelische Armee habe der Hamas mit massiven Luftangriffen den "härtesten Schlag" seit dem Gaza-Krieg versetzt. "Wir werden die Intensität der Angriffe wenn nötig verstärken", sagte Netanyahu.
Unruhen und Kämpfe seit dem Frühjahr
Die Hamas hatte Ende März zum "Marsch zur Rückkehr in die Heimat" aufgerufen. Dies war eine Reaktion auf das 70-jährige Jubiläum der Staatsgründung Israels, die im Mai gefeiert wurde. Seit März töteten israelische Soldaten bei teils gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze nach palästinensischen Angaben rund 140 Menschen. Viele davon waren Hamas-Mitglieder.
Die Palästinenser fordern ein Ende der vor mehr als zehn Jahren verhängten Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht in das israelische Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender nach der israelischen Staatsgründung im Jahr 1948.
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