
Mittelmeer Hunderte Menschen aus Seenot gerettet
Mehrere Rettungsschiffe privater Initiativen haben Hunderte Menschen im Mittelmeer gerettet. Darunter auch Kinder und Babys. Bei einigen Einsätzen hatte die Notrufinitiative "Alarm Phone" den Ausschlag gegeben.
Drei private Seenotrettungsinitiativen haben im zentralen Mittelmeer Hunderte Bootsmigranten aus Seenot gerettet. Laut Medienberichten soll es sich dabei um mehr als 450 Menschen handeln, die zu ertrinken drohten. Wie die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" mitteilte, habe man fast 110 Bootsmigranten an Bord der "Geo Barents" geholt. Am Mittwoch hatte sie bereits 87 Geflüchtete aus einem überfüllten Schlauchboot gerettet.
Rettung von sinkendem Holzboot
Die Crew der "Mare Jonio" der italienischen Organisation Mediterranea Saving Humans forderte mit 208 Geretteten an Bord die Zuweisung eines Hafens. Die Besatzung hatte die Menschen demnach in zwei Einsätzen an Bord geholt. Zuletzt über 100 Überlebende aus einem Holzboot, darunter 14 Frauen und zwei Kinder unter einem Jahr. Einige der Insassen seien bereits über Bord gegangen, hätten aber ebenfalls gerettet werden können.
Die vom Street-Art-Künstler Banksy unterstützte "Louise Michel" rettete 62 Flüchtlinge aus einem Schlauchboot in Seenot. Darunter seien mehrere Kinder und Babys, erklärte die Besatzung des Schnellbootes über Twitter. Die meisten Geretteten seien erschöpft und traumatisiert, aber erleichtert, überlebt zu haben.
31 Tote seit Jahresbeginn
Bei mehreren dieser Einsätze war der Hilferuf der Menschen in Seenot über die Not-Hotline der Initiative "Alarm Phone" eingegangen, die im Anschluss die Küstenwachen der europäischen Mittelmeeranrainer und die privaten Initiativen informiert.
Die Flüchtlinge und Migranten legen unter anderem von den Küsten des Bürgerkriegslandes Libyen ab. Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mindestens 31 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Im Jahr 2021 waren es 2043 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher liegen.