Mittelmeer-Anrainer beraten in Madrid Europa soll Afrika ferner werden

Stand: 24.08.2007 22:32 Uhr

Die südliche Grenze der Europäischen Union soll für illegale Einwanderer aus Afrika undurchlässiger werden. Dies solle unter anderem durch eine gemeinsame Küstenwache und ein elektronisches Überwachungssystem erreicht werden, schlug eine Konferenz von acht Mittelmeer-Anrainern vor.

Die EU-Mittelmeerstaaten haben die Europäische Union aufgefordert, mit einer gemeinsamen Küstenwache dem Flüchtlingszustrom nach Südeuropa Einhalt zu gebieten. Die Außen- und Innenminister von acht EU-Ländern sprachen sich auf einem Treffen in Madrid zudem dafür aus, die EU-Grenzschutzagentur Frontex auszubauen und ein gemeinschaftliches elektronisches Überwachungssystem an den südlichen Küsten der EU zu installieren. Auch massenhafte rechtliche Anerkennung illegaler Zuwanderer in der EU wurde den Angaben zufolge kritisch diskutiert. Die von den Ministern vorgeschlagenen Maßnahmen zur Abschottung der Seegrenzen sollen der EU-Gipfelkonferenz am 19. und 20. Oktober in Lahti in Finnland vorgelegt werden.

Frankreichs Innenminister Nicolas Sarkozy plädierte für gemeinsame europäische Richtlinien zur Aufnahme von Einwanderern um sicherzustellen, dass Neuankömmlinge überall in der EU nach den gleichen Regeln behandelt würden.

Spanien will Kampagne starten

Spanien kündigte an, im Senegal eine Kampagne gegen illegale Einwanderung nach Europa zu starten. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen sollten den Bewohnern des westafrikanischen Landes Alternativen aufgezeigt werden, erklärte die Vize-Ministerpräsidentin Maria Teresa Fernandez de la Vega in Madrid. Sie unterstrich die Bedeutung eines Dialogs mit Afrika, um Menschenhändlern das Handwerk zu legen. Dazu werde sie in Kürze gemeinsam mit Außenminister Miguel Angel Moratinos auch nach Algerien reisen. Moratinos betonte, die illegale Einwanderung von Afrikanern betreffe die gesamte Europäische Union.

An dem Treffen in der spanischen Hauptstadt nahmen Minister der Mittelmeeranrainer Spanien, Frankreich, Italien, Slowenien, Griechenland, Malta und Zypern sowie von Portugal teil.