Verbreitung, Symptome, Behandlung Häufig gestellte Fragen zur Vogelgrippe

Stand: 11.09.2007 19:40 Uhr

Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für den Menschen? Wie kann man sich anstecken? Wie gefährdet sind Haustiere? Was kann man vorbeugend gegen die Seuche tun?

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zu der Krankheit.

Was ist Vogelgrippe?

Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hoch ansteckende Viruskrankheit, die vor allem Hühner, Enten und andere Vögel befällt. Diese leiden dann unter Fieber, Atembeschwerden und Durchfall. Den Erreger scheiden sie über Kot und Sekrete aus. Verursacht werden kann die Krankheit von verschiedenen Stämmen des Influenza-Virus'. Auch vor dem ersten Nachweis von H5N1 in Europa gab es bereits Fälle von Vogelgrippe - allerdings nur in vergleichsweise harmlosen Varianten. Der als besonders gefährlich geltende Virenstamm H5N1 hat auch viele Krankheitsausbrüche in Asien verursacht.

Kann die Krankheit auch Menschen befallen?

Ja. Allerdings: H5N1 kann derzeit nur schwer auf den Menschen überspringen, etwa durch Kontakt mit infiziertem Tierkot, und verbreitet sich nicht von einem Menschen auf den anderen. Experten befürchten aber, dass er durch genetische Kreuzung zu einem Virus mutieren könnte, der sich auch von Mensch zu Mensch überträgt. Erkenntnisse von US-Forschern legen nahe, dass der Erreger der "Spanischen Grippe", an dem 1918/19 weltweit mindestens 50 Millionen Menschen starben, ebenfalls von einem Vogelgrippe-Virus abstammte.

Woran erkennt man Vogelgrippe beim Menschen?

Die ersten Symptome treten normalerweise zwei bis fünf Tage nach der Infektion auf. Betroffene leiden unter hohem Fieber, Husten, Atemnot und Halsschmerzen. Seltener kommt es auch zu Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen. Meist entwickelt sich im weiteren Verlauf der Krankheit eine Lungenentzündung, die zum Tod führen kann.

Wie lässt sich Vogelgrippe behandeln?

Wissenschaftlern zufolge gibt es Wirkstoffe, mit denen sich die Krankheit behandeln lässt - vermutlich auch beim Menschen. Die antiviralen Medikamente Tamiflu und Relenza gelten als die vielversprechendsten Mittel. Es wird jedoch befürchtet, dass diese im Ernstfall nicht in ausreichender Menge verfügbar sein könnten. Deutschland hat mehrere Millionen Dosen der Medikamente bestellt. Verschiedene Pharma-Unternehmen versuchen derzeit außerdem, einen geeigneten Impfstoff zu entwickeln.

Wie kann man sich schützen?

Sie sollten jeden kranken oder toten Wildvogel den örtlichen Polizei- oder Ordnungsämtern melden. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit den Tieren. Absperrungen innerhalb eingerichteter Schutzzonen sind zu beachten. Zwar ist das deutsche Nutzgeflügel frei von dem Virus, gleichwohl sollten Geflügelfleisch und Eier nur gut gebraten oder gekocht verzehrt werden. Für sämtliches Geflügel gilt die Stallpflicht.

Können sich Haustiere anstecken?

Nach Auskunft von Experten ist die Barriere zwischen Vögeln und Säugetieren für das Virus H5N1 hoch. Dennoch können sich grundsätzlich Fleischfresser wie Katzen und Hunde anstecken. Dazu ist aber eine hohe Virusmenge nötig, etwa, wenn die Tiere infiziertes Fleisch fressen.

Woran erkennt man ein infiziertes Haustier?

Nach Angaben von Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit zeigen infizierte Tiere schwere Erkältungssymptome und "abnormales" Verhalten, da sich das Virus auch im Gehirn ausbreitet. Wenn ein Haustier solche Symptome zeigt, sollte man zum Tierarzt gehen.

Können sich Menschen bei einem Haustier anstecken?

Eine Ansteckung von Menschen durch zum Beispiel infizierte Katzen ist bisher nicht bekannt. Ein theoretisches Ansteckungsrisiko können die Experten aber nicht hundertprozentig ausschließen. Sie empfehlen, die üblichen Hygiene-Maßnahmen (wie zum Beispiel Händewaschen nach Berührungen) einzuhalten.