EU-Abgeordnete zu Sicherheitsregeln im Flugverkehr Strenge Regeln für Handgepäck sollen fallen

Stand: 11.04.2007 16:40 Uhr

Flugpassagieren soll das Einchecken vor dem Flug künftig wieder erleichtert werden. Der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments fordert, die Beschränkung für die Mitnahme von Flüssigkeiten nach sechs Monaten auslaufen zu lassen. Auch andere Sicherheitsmaßnahmen sollen geändert werden.

Der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments hat weniger strenge Regeln für das Handgepäck von Flugpassagieren gefordert: Einstimmig verlangten die Abgeordneten in Brüssel, die EU-weite Beschränkung für die Mitnahme von Flüssigkeiten nach sechs Monaten automatisch auslaufen zu lassen.

Eine Erneuerung der Regeln solle "nur nach einer strengen Überprüfung der Sicherheitsrisiken und einer genauen Bewertung der Kosten und praktischen Auswirkungen dieser Maßnahmen" möglich sein, erklärte der Ausschuss.

Zudem wünschen die Abgeordneten nach Parlamentsangaben Änderungen bei geplanten Vorschriften für verbotene Gegenstände, Überprüfungen und Überwachungen im Namen der Sicherheit sowie für den Einsatz von Sicherheitsdiensten in Flughäfen und Flugzeugen. So verlangt der Ausschuss strenge Regeln für Sky Marshals, die als Sicherheitsleute an Bord sind. Diese dürften nur unter bestimmten Bedingungen und nach vorheriger Erlaubnis eine Waffe tragen. Zudem müssten alle betroffenen Länder einverstanden sein.

"Vertretbares Maß der Sicherheitskontrollen überschritten"

Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) lobte das Vorhaben der EU-Abgeordneten. Spätestens seit der Einführung der Flüssigkeiten-Regelung stelle sich die Frage, ob das vertretbare Maß der Sicherheitskontrollen an Flughäfen nicht überschritten sei. Ihre Wirksamkeit sei fragwürdig und sie könnten die Mobilität einschränken.

"Es ist nicht zu erkennen, warum eine sichere Flasche Wein aus dem Duty Free Shop in Kalifornien beim Zwischenstopp in Frankfurt zum Flüssigkeitssprengstoff mutiert und der Passagier diese dann abgeben muss", sagte BDF-Geschäftsführerin Tanja Wielgoß. Verärgerte Fluggäste müssten außer Zahnpasta und Wasserflaschen auch das Aftershave oder die Wimperntusche abgeben. Das vernichte Werte und verursache Müll. Schon heute zahlen die Airlines laut BDF für jeden kontrollierten Passagier zwischen drei und zehn Euro an die Bundespolizei.