Wieder Verhandlungen im Atomstreit Iran bittet EU-Troika um Gespräche

Stand: 25.08.2007 20:03 Uhr

Eigentlich wollte Iran im Atomstreit nicht mehr mit den Außenministern von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sprechen. Deshalb reagierten diese erstaunt, als die iranische Führung heute um ein Gespräch noch vor der IAEO-Sitzung am Montag bat. Auch wenn die Skepsis groß ist, morgen treffen sich die Beteiligten in Wien.

Im Atomkonflikt mit Iran unternimmt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier mit seinen französischen und britischen Kollegen einen neuen Vermittlungsversuch. Wenige Tage vor einer entscheidenden Sitzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) treffen sie in Wien den iranischen Chefunterhändler Ali Laridschani. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bestätigte die Pläne. Das Treffen komme auf Bitten Irans zu Stande.

Iran wolle dem EU-Trio sagen, dass er für konstruktive Verhandlungen sei, sagte Laridschani in Moskau, wo er Gespräche über einen russischen Kompromissvorschlag führte. Diplomaten zufolge haben die drei EU-Staaten dem Treffen nur zögerlich zugestimmt.Teheran wies die Forderung, seine Urananreicherung auszusetzen, erneut zurück.

Sitzung der IAEO am kommenden Montag

Diese Technik ist ein heikler Punkt im Brennstoffkreislauf: Je nach Anreicherungsgrad kann Uran - wie Iran erklärt - für die Stromgewinnung oder - wie von der internationalen Gemeinschaft befürchtet - für Waffen eingesetzt werden. Iran hatte die Arbeiten an diesem Teil seines Atomprogramms mehr als zwei Jahre lang ausgesetzt. Während dieser Zeit versuchten die drei EU-Staaten eine Einigung mit der Islamischen Republik.

Vor kurzem erklärten sie ihre Gespräche aber für gescheitert und verständigten sich mit den USA sowie den iranischen Verbündeten China und Russland auf eine Einschaltung des UN-Sicherheitsrats. In Reaktion darauf nahm Iran seine Arbeiten an der Urananreicherung wieder auf. Am Montag berät die IAEO darüber, ob der UN-Sicherheitsrat in den Konflikt eingreifen und den Forderungen der internationalen Gemeinschaft Nachdruck verleihen soll. Grundlage ist der jüngste Bericht von IAEO-Chef Mohamed ElBaradei, nach dem ein militärisches Atomprogramm Irans nicht auszuschließen sei.