Beschluss der EU-Verkehrsminister Ein Führerschein für alle

Stand: 25.08.2007 18:21 Uhr

Spätestens im Jahr 2032 müssen alle Autofahrer in der Europäischen Union einen einheitlichen Führerschein im Scheckkartenformat haben. Das haben die Verkehrsminister der 25 EU-Staaten in Brüssel beschlossen.

Die Verkehrsminister der 25 EU-Staaten haben die Einführung eines einheitlichen EU-Führerscheins beschlossen. Die Entscheidung in Brüssel wurde möglich, nachdem Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee den bisherigen Widerstand Deutschlands aufgab.

Die neuen Vorschriften brächten Standards für die Fahrlehrer-Ausbildung und erleichterten der Polizei Schritt für Schritt die Kontrollen, da derzeit in der EU noch 110 verschiedene Führerschein-Formulare im Umlauf seien, sagte Tiefensee am Rande des Treffens.

Die neue Plastikkarte soll an Fahranfänger spätestens von 2012 an ausgegeben werden. Erstmals wird auch eine Umtauschpflicht für alte deutsche Führerscheine eingeführt. Die neuen Dokumente bleiben bis zu 15 Jahre gültig und müssen dann erneuert werden. Neue Prüfungen sind aber nicht vorgesehen.

Aus für Führerscheintourismus?

Tiefensee stimmte dem einheitlichen Führerschein zu, nachdem die Fristen verlängert wurden. Jetzt müssen deutsche Autofahrer ihre Führerscheine, auch die geschätzten "grauen Lappen", erst in 26 Jahren umtauschen.

Die Bundesregierung erhofft sich von der EU-Führerscheinregelung ein leichteres Vorgehen gegen den so genannten Führerscheintourismus. Bisher konnte sich ein Verkehrssünder nach dem Entzug seines Führerscheins etwa wegen Trunkenheit am Steuer eine neue Fahrerlaubnis in einem anderen EU-Staat besorgen.