
Schiffsunglück vor Mauritius Reederei sagt Entschädigung zu
Stand: 11.09.2020 18:43 Uhr
Rund 1000 Tonnen Öl flossen vor Mauritius in eine Lagune, nachdem dort ein Frachter auseinandergebrochen war. Nun hat die Reederei Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe zugesagt.
Statt türkisgrünem Wasser und weißen Sandstränden zeigten Satellitenbilder einen schwarzgrauen Strom rund um den havarierten Frachter Wakashio. Der Schiffsunfall vor Mauritius Ende Juli war für den Inselstaat das größte Umweltdesaster der Geschichte. Die japanische Reederei Mitsui O.S.K. Lines will für die Schäden nun zahlen.
Das Unternehmen sagte eine Entschädigungszahlung in Höhe von umgerechnet acht Millionen Euro zu. Der größte Teil davon soll über einen Fonds langfristig Umweltschutzprojekte und den Wiederaufbau des Tourismus finanzieren - unter anderem Projekte zum Schutz der Korallenriffe und Mangrovenwälder.
Umweltschäden für Jahrzehnte
Aus dem Wrack flossen in der Folge rund 1000 Tonnen Öl. Zunächst hatten Fachleute versucht, das Öl aus der 300 Meter langen Wakashio zu pumpen. Noch während der Bergungsarbeiten brach das Schiff auseinander. Eine Hälfte wurde schließlich versenkt.
Der japanische Frachter war in der Nähe mehrerer Schutzgebiete havariert. Umweltschützer befürchten enorme Schäden an den Korallenriffen und für viele Tierarten, die sich noch Jahrzehnte auswirken könnten. Mauritius rief in Folge des Unglücks den Umweltnotstand aus. Aber auch für die Wirtschaft ist der Unfall eine Katastrophe. Denn der Inselstaat lebt vom Tourismus.
Ursache weiter unklar
Warum das Schiff auf ein Korallenriff vor Mauritius lief, ist noch unklar. Der Kapitän und sein Steuermann befinden sich in Haft. Erste Untersuchungen der Seefahrtsbehörde von Panama, unter dessen Flagge der Frachter unterwegs war, gehen von menschlichem Versagen aus. Demnach sei der Kapitän von der ursprünglichen Route abgewichen und näher an die Insel herangefahren, damit die Schiffsmannschaft über das Mobilfunknetz der Insel mit ihren Familien telefonieren konnte.
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