Verschollene Maschine der Malaysia Airlines Boeing flog angeblich viel zu hoch

Stand: 15.03.2014 04:54 Uhr

Die verschollene Boeing gibt weiter Rätsel auf. Die "New York Times" berichtet, die Maschine sei auf eine Höhe von bis zu 13.700 Meter gestiegen, nachdem der Kontakt zur Bodenstation abgerissen war, und habe einen westlichen Kurs eingeschlagen.

Mehr als eine Woche nach dem Verschwinden von Flug MH370 der Malaysia Airlines haben die Rettungskräfte in einem Tausende Quadratkilometer großen Gebiet ihre Suche wieder aufgenommen. Bislang fehlt jedoch eine heiße Spur von der Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord, wie Chinas Staatsfernsehen CCTV berichtete.

Nach der vergeblichen Suche entlang der ursprünglichen Flugroute über das Südchinesische Meer sucht die indische Marine mit Flugzeugen und Schiffen den Hunderte Kilometer entfernten Indischen Ozean ab. Der Sender CNN berichtet unter Verweis auf eine geheime Datenauswertung, dass die Boeing vermutlich über dem Golf von Bengalen oder einer anderen Region im Indischen Ozean abgestürzt ist.

Angeblich auf 13.700 Meter gestiegen

Die "New York Times" berichtet derweil, die vermisste Passagiermaschine habe ihre Höhe und ihren Kurs wiederholt gewechselt, nachdem der Kontakt mit der Bodenkontrolle abgebrochen war. Es sei so, als ob die Maschine zu diesem Zeitpunkt weiterhin von einem Piloten kontrolliert gewesen sei, berichtete die Zeitung unter Berufung auf amerikanische Behördenvertreter und andere informierte Kreise.

Vom malaysischen Militär aufgezeichnete Radarsignale schienen demnach anzuzeigen, dass die Boeing 777-2000 kurz nach dem Verschwinden vom zivilen Radar auf eine Höhe von 13.700 Meter gestiegen sei - also höher, als es für diesen Flugzeugtyp zulässig sei. Dann habe sie eine scharfe Kurve in westliche Richtung eingeschlagen und sei auf 7010 Meter abgestiegen, als sie sich der dicht bevölkerten malaiischen Insel Penang genähert habe. Von dort sei sie wieder hochgeklettert und auf nordwestlichem Kurs in Richtung Indischer Ozean geflogen.

Udo Schmidt, U. Schmidt, ARD Singapur, 14.03.2014 08:57 Uhr

Gezielt Richtung Westen gesteuert?

Malaysische Satelliten hätten noch stundenlang Signale von dem Flugzeug erhalten, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Ermittler. Das bedeute, dass die Maschine mit 239 Menschen an Bord Stunden nach dem Verschwinden noch intakt gewesen sei. Die Nachrichtenagentur Reuters schrieb von Hinweisen, wonach die Boeing gezielt Richtung Westen gesteuert wurde - entweder von einem ausgebildeten Flugzeugführer oder einem entsprechend programmierten Autopiloten.

Die Behörden in Kuala Lumpur wollten die Berichte nicht bestätigten. Allerdings meinte Verkehrsminister Hussein: "Normalerweise engen sich Ermittlungen im Lauf der Zeit ein. Das sind aber keine normalen Ermittlungen. In diesem Fall zwingen uns neue Informationen, in immer neuen Regionen zu suchen."

57 Schiffe und 48 Flugzeuge im Einsatz

Insgesamt seien inzwischen 57 Schiffe und 48 Flugzeuge aus 13 Ländern im Einsatz, sagte Hussein. Trotzdem zweifeln Experten an einem raschen Erfolg der Bemühungen. Es sei, als wäre die Suche "von Schachbrett auf ein Football-Feld" verlagert worden, sagte der amerikanische Fregattenkapitän William Marks dem Sender CNN.

Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua nährte hingegen ursprüngliche Vermutungen über einen Absturz zwischen Malaysia und Vietnam. Chinesische Forscher hätten ein "Ereignis" am Meeresboden gemessen und dies als eine mögliche Spur zu der Boeing gewertet. Dieses nicht näher beschriebene "Ereignis" sei eineinhalb Stunden nach dem letzten Kontakt zu der Maschine registriert worden.

Dieses Thema im Programm: Dieser Beitrag lief am 14. März 2014 um 12:37 Uhr im Deutschlandfunk.