Hintergrund

Das Kyoto-Protokoll Welche Bedeutung hat es?

Stand: 08.07.2008 08:56 Uhr

Das Protokoll von Kyoto ist der Inbegriff für den internationalen Klimaschutz. In der japanischen Kleinstadt wurde 1997 das Abkommen beschlossen. In ihm verpflichten sich die Industriestaaten, weniger Treibhausgase auszustoßen. Welche Bedeutung hat das Kyoto-Protokoll?

Der internationale Klimaschutz ist seit 1997 fest mit dem Namen der japanischen Stadt Kyoto verbunden. Dort fassten die Vereinten Nationen zum ersten Mal einen bindenden Beschluss zum Klima. "Legally binding targets", rechtskräftige Ziele, heißt das Zauberwort. Zunächst haben sich nur die Industriestaaten der Welt verpflichtet, weniger Treibhausgase auszustoßen. Das Vergleichsjahr ist 1990. Bis 2012 will die EU acht Prozent unter diesem Limit liegen, Kanada und Japan zum Beispiel um sechs Prozent. Die USA hatten ursprünglich einmal sieben Prozent zugesagt, der damalige Präsident Bill Clinton unterschrieb, dann aber verweigerten Kongress und Repräsentantenhaus die Zustimmung.

Industriestaaten verfehlen vermutlich die Klimaziele

Die Industriestaaten schaffen es wie es aussieht nicht, diese Ziele aus eigener Kraft einzuhalten. Aber sie haben auch schon ins Kyoto-Protokoll hineinverhandelt, dass sie sich freikaufen dürfen: Hierfür gibt es diverse Möglichkeiten, unter anderem können sie armen Staaten klimaschonende Technik spendieren und dafür Gutschriften kassieren.

Das Protokoll sieht Strafen vor für Staaten, die ihren Verpflichtungen auch so nicht nachkommen. Das macht es eben so einzigartig im Umweltsektor.


Die Schwellenländer wie China und Indien sind ebenfalls eingebunden. Sie haben aber noch keine bindenden Ziele. Das Argument: Zunächst sollen die Industriestaaten mal den Dreck wegmachen, den sie über die Jahrzehnte angehäuft haben. 175 Staaten haben das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Es ist die Grundlage für weitere Verhandlungen zum Klimaschutz.