Kevin Spacey auf dem Weg zum Gericht | CJ GUNTHER/EPA-EFE/REX

Vorwurf des Missbrauchs Kevin Spacey erstmals vor Gericht

Stand: 07.01.2019 19:32 Uhr

Der US-Schauspieler Kevin Spacey ist wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe erstmals vor Gericht erschienen. Der Richter ordnete an, Spacey müsse sich vom Kläger fernhalten.

Von Martina Buttler, ARD-Studio Washington

Wortlos bahnt sich Kevin Spacey einen Weg durch eine Traube Kameras vor dem Gericht in Nantucket. Im dunklen Anzug kommt der Schauspieler mit ernstem Gesicht in den vollbesetzten Gerichtssaal. Der Termin dauert nicht einmal eine Viertelstunde und die Anwälte besprechen die Details des Verfahrens. Der Richter legt daraufhin fest: "Sie dürfen keinen Kontakt zum mutmaßlichen Opfer haben."

Martina Buttler

Spacey wird vorgeworfen, dass er 2016 einem 18-Jährigen mehrere Drinks ausgegeben habe und ihn dann sexuell belästigt habe. Der Schauspieler plädiert auf nicht schuldig. Seine Anwälte haben bereits deutlich gemacht, dass sie Zweifel an der Glaubwürdigkeit des jungen Mannes anmelden werden. Dieser habe beispielsweise über sein Alter gelogen.

Prozess auf 4. März vertagt

Der Oscar-Preisträger verfolgt die Diskussionen vor Gericht mit regungslosem Gesicht. Dabei wird auch der offizielle Verfahrensbeginn festgelegt: "Wenn es dem Gericht passt, würden wir den 4. März vorschlagen als Termin. Das sollte passen."

Spacey hatte sich im Vorfeld des Prozessauftakts bemüht, dass er nicht persönlich vor Gericht erscheinen muss. Der Richter hatte seine Anwesenheit allerdings angeordnet. Am 4. März wird das anders sein. Darauf haben sich die Anwälte geeinigt: "Wir haben uns vorher besprochen, und die Gegenseite hat keine Einwände, dass Kevin Spacey nicht vor Gericht erscheinen muss am 4. März und dass ich ihn vertrete. Ist das für das Gericht in Ordnung? Ja, seine Anwesenheit ist nicht erforderlich."

Kevin Spacey und Alan Jackson | NICOLE HARNISHFEGER/POOL/EPA-EFE

Spacey erschein mit seinem Anwalt Alan Jackson vor dem Richter in Nantucket. Bild: NICOLE HARNISHFEGER/POOL/EPA-EFE

Bei Schuldspruch drohen fünf Jahre Haft

Der Termin vor Gericht dauert nicht einmal eine Viertelstunde. Als der Schauspieler das Gericht verlässt, hat er ein leichtes Lächeln im Gesicht. Dann verfolgen, wie auf dem Hinweg, Kameras aus Helikoptern wie ein Wagen Spacey wieder zum Flughafen bringt. Sollte der 59-Jährige am Ende des Verfahrens vom Gericht für schuldig befunden werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis und der Eintrag in ein Register für Sexualstraftäter.

Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 07. Januar 2019 um 18:00 Uhr.